In Spanien ist die Zahl der Haushalte, die in Mietwohnungen leben, auf 20,4 % gestiegen, wie aus den jüngsten Daten des spanischen Statistikamtes INE hervorgeht. Das bedeutet, dass von den 19,3 Millionen Haushalten des Landes 3,9 Millionen zur Miete wohnen, davon 3,2 Millionen zu Marktpreisen und der Rest zu niedrigeren Preisen. Dieser Anstieg markiert den höchsten jemals in Spanien verzeichneten Prozentsatz an Mietern.
Gleichzeitig sank der Anteil der Eigenheimbesitzer auf 73,6 %, den niedrigsten Stand seit Beginn der Messungen. Von diesen Eigentümern haben etwa zwei Drittel ihr Haus vollständig abbezahlt, während mehr als drei Millionen Haushalte noch Hypotheken abbezahlen müssen. Die höchste Wohneigentumsquote wurde 2005, während der Immobilienblase, mit 80,5 % erreicht. Seitdem ist ein allmählicher Rückgang zu beobachten, mit einigen kleinen Anstiegen in den Jahren 2010, 2011, 2014, 2021 und 2023, aber der Gesamttrend bleibt rückläufig.
Die Verlagerung vom Eigentum zur Miete wird von mehreren Faktoren beeinflusst, darunter wirtschaftliche Unsicherheit, steigende Immobilienpreise und eine veränderte Einstellung zum Wohneigentum. Vor allem jüngere Generationen bevorzugen eher Flexibilität und entscheiden sich daher eher für die Miete als für den Kauf. Die Daten zeigen, dass nur 27 % der Haushalte mit Mitgliedern im Alter zwischen 16 und 29 Jahren Wohneigentum besitzen, während dieser Prozentsatz in der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen auf 76,4 % und in der Altersgruppe der über 65-Jährigen auf 88,8 % ansteigt.
Die Zahl der Haushalte, die zu Mieten unterhalb des Marktniveaus wohnen, stieg auf 3,4 %, obwohl dies immer noch unter dem höchsten Wert von 3,9 % aus dem Jahr 2004 liegt. Der Prozentsatz der Haushalte, die in einer Wohnung leben, die ihnen von der Familie, von Freunden oder aus anderen Quellen zur Verfügung gestellt wird, bleibt mit 6,1 % stabil, eine Zahl, die seit 2004 kaum Schwankungen aufweist.
Die steigende Zahl von Mietern hat zu einer erhöhten Nachfrage nach Mietwohnungen geführt, was die Mieten in die Höhe getrieben hat. In Städten wie Madrid und Barcelona ist der Wettbewerb um Mietwohnungen sehr groß, mit vielen Interessenten pro Immobilie. Dieser Trend macht deutlich, dass Spanien über Möglichkeiten nachdenken muss, mehr erschwingliche Mietwohnungen zu schaffen und den Menschen den Kauf eines Hauses zu erleichtern, wenn sie dies wünschen.
Es ist klar, dass sich der spanische Wohnungsmarkt im Wandel befindet und die Vermietung eine immer größere Rolle spielt. Dieser Wandel erfordert Aufmerksamkeit und Anpassungen sowohl seitens der Regierung als auch des Immobiliensektors, um einen ausgewogenen und gerechten Wohnungsmarkt zu gewährleisten, der den Bedürfnissen aller Bürger gerecht wird.
Quelle: Agenturen