Spanien wird in diesem Jahr außergewöhnlich stark von Waldbränden heimgesucht. Nach Angaben der europäischen Datenbank Copernicus sind im Jahr 2025 bereits mehr als 411.000 Hektar in Flammen aufgegangen. Das ist fast zehnmal so viel wie im Jahr 2024, als die Zahl bei 42.000 Hektar lag. Damit ist 2025 bereits jetzt das schlimmste Brandjahr dieses Jahrhunderts.
Zum Vergleich: Im Jahr 2023 wurden mehr als 91.000 Hektar zerstört, und im Jahr 2022, dem bisherigen Rekordjahr, gingen 306.000 Hektar verloren. Dieser Rekord ist nun deutlich gebrochen. Vor allem der Monat August erwies sich als katastrophal: Innerhalb weniger Wochen gingen Hunderttausende Hektar verloren, ein Ausmaß, das in Spanien noch nie zuvor beobachtet wurde.
Die Brände betrafen vor allem Provinzen wie Ourense, León, Extremadura und Castilla y León. In Galicien gingen Zehntausende Hektar Wald und Ackerland verloren. Tausende Menschen wurden evakuiert, und internationale Teams kamen zur Hilfe, um die Brände zu löschen. Dabei gab es auch Verletzte und sogar einige Todesopfer.
Experten weisen auf eine Kombination von Ursachen hin: die anhaltende Dürre, extreme Hitzewellen, starker Wind und mangelnde aktive Landbewirtschaftung. Die Entvölkerung ländlicher Gebiete führt zudem dazu, dass Wälder dicht wachsen, wodurch sich Brände schneller und heftiger ausbreiten können.
Die Polizei hat in Spanien in diesem Jahr bereits mehr als 45 Personen wegen Verdachts auf Brandstiftung festgenommen, weitere 300 Personen werden untersucht. Obwohl viele Naturbrände durch Menschen verursacht werden, liegt das größte Problem in der Geschwindigkeit, mit der sich das Feuer ausbreitet. Aufgrund der extremen Trockenheit und der ungünstigen Wetterbedingungen sind die Brände oft kaum zu stoppen.
Nicht nur Spanien leidet schwer. Auch Portugal steht in diesem Jahr in Flammen, schätzungsweise 275.000 Hektar wurden zerstört. Zusammen sind beide Länder für etwa 60 Prozent aller verbrannten Flächen in der Europäischen Union verantwortlich, die insgesamt bereits mehr als 1,1 Millionen Hektar verloren hat.
Die verheerenden Zahlen zeigen, dass die Brände in Südeuropa immer schwieriger unter Kontrolle zu bringen sind. Der Klimawandel, extreme Wetterbedingungen und eine veränderte Landschaft machen die Sommer jedes Jahr gefährlicher. Das Jahr 2025 scheint damit eine Warnung für die Zukunft zu sein.
Quelle: Agenturen