Jüngste Entwicklungen zeigen, dass große Supermarktketten die Mehrwertsteuerermäßigung missbrauchen, um ihre Gewinnspannen zu erhöhen. Die Verbraucherorganisation FACUA beschwert sich unter anderem über bekannte Supermärkte wie Alcampo, Aldi, Carrefour, Dia, Eroski, Hipercor, Lidl und Mercadona.
Supermärkte spielen eine entscheidende Rolle bei der Verteilung von Olivenöl an die Verbraucher. Sie sind das letzte Glied in der Lieferkette und haben somit einen erheblichen Einfluss auf den Endpreis, den die Verbraucher zahlen.
Die meisten großen Supermarktketten bieten sowohl bekannte Marken als auch ihre eigenen Eigenmarken an. Diese Eigenmarken sind oft billiger als Markenprodukte, was sie für preisbewusste Verbraucher attraktiv macht.
Die Supermärkte wenden verschiedene Strategien an, um ihre Preise festzulegen. Sie berücksichtigen dabei Faktoren wie den Einkaufspreis, den Wettbewerb und das Verbraucherverhalten. Bei Produkten wie Olivenöl, die als Grundnahrungsmittel gelten, streben die Supermärkte oft wettbewerbsfähige Preise an, um Kunden anzulocken.
Jüngste Entwicklungen deuten jedoch darauf hin, dass einige Supermärkte diese Strategien missbrauchen, um ihre Gewinnspannen auf Kosten der Verbraucher zu erhöhen.
Wenn die Regierung die Mehrwertsteuer auf bestimmte Produkte senkt, wie kürzlich bei Olivenöl auf 0 %, wird erwartet, dass die Supermärkte diese Änderung an die Verbraucher weitergeben. Theoretisch sollte eine Mehrwertsteuersenkung zu niedrigeren Preisen für den Endverbraucher führen.
Leider zeigen Untersuchungen, dass einige Supermärkte diese Mehrwertsteuersenkung als Vorwand nutzen, um ihre eigenen Gewinnspannen zu erhöhen, wodurch die beabsichtigten Vorteile für die Verbraucher zunichte gemacht werden.
Untersuchungen der Verbraucherorganisation FACUA zeigen, dass mehrere große Supermarktketten in diese Praktiken verwickelt sind. Unter den genannten Namen befinden sich bekannte Unternehmen wie Mercadona, Lidl, Carrefour, Alcampo, Aldi, Dia, Eroski und Hipercor.
Diesen Ketten wird vorgeworfen, die Preise für ihre Eigenmarken-Olivenöle auf koordinierte Weise anzupassen, was auf mögliche Preisabsprachen oder andere wettbewerbswidrige Praktiken hindeutet.
Die FACUA hat die Olivenölpreise in verschiedenen Supermärkten genau unter die Lupe genommen und dabei auffällige Ähnlichkeiten bei den Preisänderungen festgestellt.
So fiel Anfang Juli 2023 auf, dass fast alle untersuchten Geschäfte ihren Preis für einen Liter natives Olivenöl extra auf 6,45 € festgesetzt hatten, mit Ausnahme von Hipercor, das 6,95 € verlangte. In den darauffolgenden Monaten wurden koordinierte Preiserhöhungen beobachtet, die im November und Dezember 2023 schließlich zu einem einheitlichen Preis von 9,25 € führten.
Der Mechanismus hinter diesen Preisanpassungen scheint nach einem bestimmten Muster zu funktionieren. Wenn eine Supermarktkette ihren Preis anpasst, ziehen die anderen schnell nach und gleichen ihre Preise an oder minimieren die Unterschiede auf wenige Cent pro Liter.
Dieses Verhalten wirft Fragen über den Grad des Wettbewerbs auf dem Markt auf und lässt vermuten, dass es stillschweigende oder ausdrückliche Absprachen zwischen den verschiedenen Ketten gibt.
Quelle: Agenturen