Mehrzahl der Spanier gegen Stierkämpfe

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Tauromaquia, auch als Stierkampf bekannt, ist eine alte spanische Tradition, die seit langem umstritten ist. Die Tradition beinhaltet das Töten von Stieren durch Matadore in der Stierkampfarena und wird von einigen als Kunstform und Kulturerbe angesehen. Auf der anderen Seite wächst der Widerstand gegen diese Praxis wegen des Leidens der Tiere und der Assoziation mit Gewalt, insbesondere wenn Kinder sie sehen.

Die aktuelle Umfrage von AnimaNaturalis zeigt, dass 65 % der Teilnehmer in Spanien, Frankreich und Portugal der Meinung sind, dass Kindern unter 18 Jahren der Zugang zu Stierkämpfen verwehrt werden sollte. Im Jahr 2018 empfahl der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes Spanien, die Teilnahme von Minderjährigen an diesen Veranstaltungen zu verbieten, bei denen jedes Jahr zwischen 18.000 und 20.000 Stiere getötet werden.

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Ein weiterer umstrittener Aspekt des Stierkampfes ist seine Finanzierung mit öffentlichen Geldern. Quellen aus der Stierkampfindustrie zufolge erhalten Stierzüchter, die Stiere für Stierkämpfe züchten, jährlich rund 200 Millionen Euro an europäischen Agrarsubventionen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), zusätzlich zu nationalen und regionalen Subventionen, die auf unterschiedliche Weise in den Stierkampf fließen.

Die Umfrage zeigt jedoch, dass 67 % der Teilnehmer nicht damit einverstanden sind, öffentliche Gelder zur Unterstützung des Stierkampfes auszugeben. Dies spiegelt die wachsende Ablehnung der Öffentlichkeit wider, Steuergelder für eine umstrittene Tradition zu verwenden, die viele als grausam empfinden.

74 % der Umfrageteilnehmer stimmten voll und ganz zu, dass die EU den Tierschutz im Rahmen kultureller Traditionen schützen sollte. Dies zeigt, dass die Öffentlichkeit allgemeinere Maßnahmen auf EU-Ebene befürwortet, um Tierleid zu verhindern, auch wenn es sich um kulturelle Praktiken handelt.

Quelle: Agenturen