Die Supermarktkette Mercadona hat beschlossen, einen Rückzieher zu machen und ihre Läden in Palma am 31. Dezember nicht zu öffnen. Nach den Spannungen der letzten Tage im Einzelhandel hat das Unternehmen von Juan Roig aufgrund des Drucks der verschiedenen Akteure der Mesa de Comerç seine ursprüngliche Haltung überdacht und hält sich nun an die Vorschriften zur Regelung der Ladenöffnungszeiten.
Der Konflikt entstand auf der letzten Sitzung des Verwaltungsrats am 12. Dezember, nachdem Vertreter von Mercadona angekündigt hatten, dass das Unternehmen am Sonntag, dem 31. Dezember, öffnen wolle. Dies würde gegen die allgemeine Regelung der Öffnungszeiten verstoßen, da dieser Tag nicht auf der Liste der freien Feiertage in der Stadt Palma aufgeführt ist. Ebenso informierte die Kette ihre Kunden durch Plakate in ihren eigenen Geschäften, dass sie in der Silvesternacht von 9.00 bis 15.00 Uhr geöffnet sein würden.
Die Entscheidung löste bei den Mesa-Teilnehmern großes Unbehagen aus, und zwar sowohl bei den großen Supermärkten – die sich trotz ihrer Ablehnung der Verordnung zu deren Einhaltung verpflichtet hatten – als auch bei den kleinen Geschäften und den Gewerkschaftsorganisationen. Der Verband der Verbraucher und Nutzer der Balearen (Consubal), der sich stets für die Genehmigung der freien Öffnung an einem so wichtigen Datum ausgesprochen hatte, forderte ebenfalls, dass die Vereinbarung der Mesa de Comerç um der Harmonie und der Einhaltung des Gesetzes willen eingehalten werden müsse.
Die Generaldirektion für Handel hat ihrerseits eine Mitteilung an die ASODIB (eine Tochtergesellschaft der staatlichen ASEDA, zu der Mercadona, Aldi, Lidl und AFI gehören) geschickt, in der sie darauf hinweist, dass die Nichteinhaltung der Vorschriften zu Geldstrafen von bis zu 30.000 Euro pro Geschäft führen kann. Sollte der Tagesumsatz 300.000 Euro übersteigen, könnte die Geldstrafe den letztgenannten Betrag erreichen.
Quelle: Agenturen