Einwanderung taucht immer häufiger in der spanischen Politik und den Medien auf, aber Zahlen zeigen, dass dieses Thema für die meisten Spanier keine Priorität hat. Nur etwa 15 Prozent nennen Einwanderung als eines der wichtigsten Probleme des Landes. Arbeitslosigkeit, Inflation und politische Korruption sind für viel mehr Menschen wichtiger.
Dennoch sind nicht alle Spanier gleichermaßen besorgt. Vor allem Wähler rechter Parteien wie Vox und der Partido Popular sehen Einwanderung häufiger als Problem. Bei linken Parteien wie der PSOE und Sumar spielt dieses Thema eine viel geringere Rolle. Daher ist Einwanderung vor allem zu einem politischen Diskussionspunkt geworden.
Auffällig ist, dass persönliche Erfahrungen mit Migranten kaum Einfluss auf diese Sorgen haben. Selbst in Regionen mit vielen Migranten, wie Katalonien und Madrid, scheinen die Einwohner nicht signifikant negativer zu sein als anderswo. Die Debatte scheint also eher von politischen Botschaften und Medienbildern als vom täglichen Leben bestimmt zu sein.
Auch demografische Unterschiede spielen eine Rolle. Menschen mit geringerem Einkommen und Bildungsniveau stehen der Migration im Durchschnitt kritischer gegenüber, während jüngere Generationen eher positiv eingestellt sind. Sie sehen Migration als Chance für kulturelle Vielfalt und Wirtschaftswachstum.
Politiker nutzen das Thema Einwanderung häufig im Wahlkampf. Vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nutzen Parteien dieses Thema, um Wählerstimmen zu gewinnen. Bei einem Teil der Bevölkerung funktioniert das, auch wenn sich die meisten Menschen nicht sonderlich dafür interessieren.
Kurz gesagt: Einwanderung ist in Spanien oft Gesprächsthema, aber die meisten Menschen beschäftigen sich nicht täglich damit. Die Bedeutung, die diesem Thema beigemessen wird, hat mehr mit Politik und Medien zu tun als mit den tatsächlichen Sorgen der Bevölkerung.
Quelle: Agenturen





