Das geplante Vorhaben des spanischen Verteidigungsministeriums, das militärisch genutzte Gebiet am Cap Pinar auf Mallorca zu erweitern, hat in Alcúdia eine Welle der Besorgnis ausgelöst. Wanderer, lokale Unternehmen und die Gemeinde selbst äußern Bedenken hinsichtlich der potenziellen Auswirkungen auf die Zugänglichkeit und Nutzung dieses beliebten Naturgebiets.
Das Cap Pinar, ein malerischer Küstenabschnitt im Norden Mallorcas, ist bekannt für seine Wanderwege, atemberaubenden Aussichten und seine Bedeutung für Erholungssuchende und Naturliebhaber. Die Ankündigung der möglichen Erweiterung der militärischen Zone hat daher zu erheblicher Unruhe geführt. Die Pläne des Verteidigungsministeriums sehen vor, das bestehende, etwa 145 Hektar große Manöver- und Schießgelände offiziell als Gebiet von „nationalem Verteidigungsinteresse“ auszuweisen.
Diese Ausweitung würde sich vom Tunneleingang bis zum Aussichtspunkt Niu de s’Àguila in Richtung der Bucht von Pollença erstrecken. Als Begründung wird der Bedarf an ungestörten Trainingsflächen angeführt.
Die Gemeinde Alcúdia hat umgehend Einspruch gegen diese Pläne erhoben. Es wird befürchtet, dass beliebte Wanderrouten, beispielsweise zur Penya de Migdia oder zum Niu de s’Àguila, gesperrt oder nur noch mit Genehmigung zugänglich sein könnten. Auch die Zukunft der kleinen Kapelle, des Campingplatzes, der Jugendherberge und des Restaurants am Strand von s’Illot ist ungewiss.
Die Gemeinde fordert, vor jeglichen Entscheidungen konsultiert zu werden und dass religiöse und kulturelle Veranstaltungen, wie die Feierlichkeiten zur Mare de Déu de La Victòria Anfang Juli, nicht beeinträchtigt werden. Anwohner und lokale Unternehmer äußern ebenfalls ihre Bedenken. Wanderer befürchten Einschränkungen ihrer Routen, während Tourenveranstalter eine Zunahme von Kontrollen und einen potenziellen Rückgang der Besucherzahlen erwarten.
Die lokale Gastronomie befürchtet Einbußen durch weniger Wanderer und somit geringere Umsätze. Die möglichen Folgen der Gebietserweiterung sind vielfältig. Es könnten temporäre Sperrungen während militärischer Übungen, generelle Zugangsbeschränkungen oder ein System mit Sondergenehmigungen eingeführt werden.
Ein seit 2012 bestehendes zivil-militärisches Abkommen, das koordinierte Führungen ermöglicht, könnte neu verhandelt werden. Die Inselverwaltung und das Verteidigungsministerium stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, die verschiedenen Interessen abzuwägen. Es gilt, Sicherheitsbedürfnisse mit den Belangen von Freizeit, Tourismus und Denkmalpflege in Einklang zu bringen. Viele Einheimische sind der Meinung, dass ein Kompromiss gefunden werden muss, um zu verhindern, dass Alcúdia ein Stück seiner Identität und Lebensqualität verliert.
Quelle: Agenturen