Migräne ist nicht nur ein häufiges Kopfschmerzproblem, sondern eine komplexe neurologische Erkrankung, von der weltweit Millionen von Menschen betroffen sind. In Spanien leiden etwa 1,5 Millionen Menschen an chronischer Migräne, die ihre Lebensqualität stark beeinträchtigt. Die Krankheit wird oft nicht vollständig verstanden, und die Symptome können sehr belastend sein.
Die Diagnose von Migräne kann ein komplexer Prozess sein. Viele Menschen warten jahrelang, bevor sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, was zu einer verzögerten Behandlung und einer Verschlimmerung ihres Zustands führt. Beunruhigend ist, dass es im Durchschnitt sechs Jahre dauert, bis eine richtige Diagnose für Migräne gestellt wird.
Viele Patienten neigen dazu, ihre Symptome selbst zu diagnostizieren und sich der großen Gruppe derjenigen anzuschließen, die rezeptfreie Schmerzmittel zur Selbstmedikation verwenden. Das ist zwar verständlich, kann aber schädliche Folgen haben. Die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln ohne ärztliche Aufsicht kann zu Kopfschmerzen durch Medikamentenübergebrauch führen, eine Erkrankung, die wesentlich schwieriger zu behandeln ist.
Migräne beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit, sondern auch die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte des Lebens. Stress am Arbeitsplatz, finanzieller Druck und soziale Isolation sind alles Faktoren, die zur Entwicklung oder Verschlimmerung von Migräne beitragen können.
Vieles deutet darauf hin, dass arbeitsbedingter Stress für viele Menschen, die unter Migräne leiden, ein wichtiger Auslöser ist. Dieser Stress kann durch lange Arbeitszeiten, hohe Erwartungen und begrenzte Kontrolle über die Arbeitsbedingungen entstehen. Das Gefühl der Überlastung kann zu einer erhöhten Häufigkeit von Migräneanfällen führen.
Darüber hinaus können Migränepatienten Schwierigkeiten bei der Erledigung ihrer täglichen Aufgaben haben, was sie anfälliger für negative Rückmeldungen am Arbeitsplatz macht. So entsteht ein Teufelskreis, in dem die Migräne die Arbeitsleistung beeinträchtigt, was wiederum zu erhöhtem Stress und Ängsten führt.
Allerdings hat sich der Blick der Gesellschaft auf die Migräne verändert. Früher galt sie oft als „erfundene“ Krankheit oder als etwas, das die Betroffenen als Ausrede benutzten. Glücklicherweise wächst das Bewusstsein und das Verständnis für den Schweregrad und die Auswirkungen dieser Erkrankung. Kampagnen wie der Internationale Aktionstag gegen Migräne am 12. September 2024 tragen dazu bei, die Stigmatisierung zu verringern und über die Notwendigkeit von Empathie und Unterstützung aufzuklären.
Quelle: Agenturen





