Das Institut für Meeresrettung und Altertümer in Cádiz plant, die Überreste einer spanischen Militärgaleone aus dem 17. Jahrhundert zu bergen. Das Schiff wurde 2011 beim Bau eines neuen Containerterminals im Hafen von Cádiz entdeckt. Diese Galeone war mit Silber beladen und trug Navigationsinstrumente und Kanonen. Das Schiffswrack lag mehr als 400 Jahre lang auf dem Grund des Hafens, verborgen vor den Augen der Weltöffentlichkeit, bis es zufällig bei Baggerarbeiten entdeckt wurde.
Die 20 Meter lange und 6 Meter breite Galeone musste wegen der laufenden Bauarbeiten im Hafen bewegt werden. Das Wrack wurde mit einem speziellen Material abgedeckt, um es zu schützen, und an einen neuen Ort gebracht. Hier liegt es nun wieder im Weg des Fortschritts.
Eine Galeone war ein großes, quadratisch getakeltes Marineschiff, das von der spanischen und portugiesischen Marine im 16. und 17. Diese Schiffe waren vielseitig einsetzbar und wurden als Kriegsschiffe, Handelsschiffe und für Entdeckungsfahrten verwendet. Die in Cádiz entdeckte Galeone war ein Militärschiff, das mit 27 Kanonen und fünf Ankern ausgestattet war. Außerdem hatte sie 23 Silberstücke aus Mexiko oder Potosí (heute Bolivien) an Bord. Diese Silberstücke waren eine wichtige Quelle des Reichtums für das spanische Reich zu jener Zeit.
Erstaunlicherweise blieb die Galeone mehr als 400 Jahre lang unentdeckt auf dem Grund des Hafens von Cádiz liegen. Während dieser langen Zeit wuchs das Wrack langsam mit natürlichen Ablagerungen zu und wurde von Meereslebewesen überwuchert.
Die Tatsache, dass die Galeone so gut erhalten ist, gibt uns einen einzigartigen Einblick in die maritime Geschichte Spaniens. Neben Silber und Navigationsinstrumenten wurden auch Bleigewichte, ein goldenes Ponderal (ein Halter für kleine Gewichte), Keramik, ein Astrolabium (ein Navigationsinstrument), Reste von Schuhen und Tierknochen gefunden. Diese Überreste geben einen Einblick in das Leben an Bord einer Galeone im 17. Jahrhundert. Sie geben Aufschluss über den Handel, die Navigation und das tägliche Leben der Besatzung.
Das Schiff ist eine spanische Galeone aus dem späten 17. Jahrhundert von großem historischen Wert. Bis zur offiziellen Identifizierung hat es den vorläufigen Spitznamen „Delta 1“ erhalten. Bei der Galeone handelt es sich um ein ganz aus Holz gebautes Militärschiff. Zu jener Zeit war sie ein wichtiges Kriegsschiff, das von der spanischen Marine häufig eingesetzt wurde.
Soweit bekannt ist, enthält das Schiff Kanonen und Anker. Auch Silberbarren und anderes wertvolles Material wurden im Inneren des Schiffes gefunden. Neben den gefundenen Kanonen, Ankern und Silberbarren ist es durchaus möglich, dass sich noch weitere wertvolle Fracht an Bord befindet, die bisher noch nicht entdeckt wurde. Vieles hängt von den weiteren Ergebnissen der archäologischen Tauchexpeditionen ab.
Neben der Entdeckung der Galeone „Delta I“ wurde bei denselben Arbeiten auch ein weiteres Schiff entdeckt, die so genannte „Delta II“. Dabei handelt es sich um ein genuesisches Schiff aus dem 16. Jahrhundert, das Kanonen aus Bronze, Holz aus Guayacan, kleine Fässer mit Oliven und Fässer mit Cochenille transportierte. Das Schiff Delta II wurde als genuesische „Carraca“ aus dem 16. Jahrhundert identifiziert. Diese Art von Frachtschiffen wurde vor allem im Mittelmeerraum eingesetzt. Dieses Exemplar transportierte neben Kanonen auch spezielle Ladungen wie Holz aus Guayacan, Oliven und den roten Farbstoff Cochenille. Sowohl die Galeone Delta 1 als auch das genuesische Schiff Delta II wurden 2011 bei Baggerarbeiten für den neuen Containerterminal in Cádiz entdeckt.
Nach der Entdeckung wurden die Wracks im November 2012 aus dem Meer geholt. Sie wurden an einen nahe gelegenen Ort mit geringerer Tiefe und besserer Sicht gebracht. Die Wracks wurden mit Geotextil abgedeckt und anschließend mit Sediment von der Küste überdeckt. Zum Schutz wurden sie an den Seiten mit Betonblöcken eingefasst. Diese vorübergehende Umlagerung und Sicherung war eine erste Lösung, um die Wracks vorläufig zu sichern, bis weitere Entscheidungen über die mögliche Bergung und Konservierung der Schiffe und ihrer Ladungen getroffen werden.
Quelle: Agenturen





