Mit Sonden gegen die Dürre auf Mallorca

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 3 Minuten -

Die anhaltende Dürre auf Mallorca gibt Anlass zur Sorge, insbesondere angesichts des bevorstehenden Sommers. Laut den aktuellsten offiziellen Daten vom Oktober befinden sich 15 Gemeinden im Pla und Artà in Alarmbereitschaft, während der Rest der Insel in Voralarmbereitschaft ist. Die Wasserreserven liegen derzeit bei 44 %, obwohl der Oktober als ein Monat mit durchschnittlichen Niederschlägen galt.

Traditionell liegen die Reserven zu Beginn des Herbstes über 50 %. Der Trend sinkender Niederschläge und steigender Temperaturen setzt sich jedoch fort und belastet die Grundwasserleiter zunehmend. Um die Situation besser zu überwachen und zu steuern, plant die Regierung die Einführung einer digitalen Echtzeit-Karte der Wasserressourcen. Ein neues Überwachungssystem im Wert von 2,7 Millionen Euro soll installiert werden, das Sonden in den Grundwasserleitern und intelligente Zähler an den Entnahmestellen umfasst.

Dadurch soll ein präziser Überblick über die Wasserentnahme und den Zustand der Grundwasserressourcen gewonnen werden. Ein Pilotprojekt zur Sensorisierung großer Brunnen ist ebenfalls gestartet, um die Wasserentnahme in Echtzeit zu messen. Ziel ist es, die Wasserkarte von einem statischen, monatlich aktualisierten Bild in ein dynamisches Werkzeug mit Echtzeitdaten zu verwandeln, das eine effektivere Dürre-Bewältigung und eine Reduzierung des Drucks auf die Grundwasserleiter ermöglicht.

Lesetipp:  Tod nach Fahrradtour
Mit Sonden gegen die Dürre auf Mallorca

Da 74 % des Trinkwassers auf den Inseln aus Grundwasserleitern stammen, sind diese Maßnahmen von entscheidender Bedeutung. Bisher wurden die Informationen manuell gewonnen, was eine schnelle Reaktion bei sinkenden Reserven erschwerte. Die Regierung betont, dass die Versorgungssicherheit dank des Netzes von Entsalzungsanlagen und des ABAQUA-Netzes gewährleistet werden kann, insbesondere in den an das System angeschlossenen Gebieten.

Die Gemeinden im Landesinneren, die noch nicht an das Versorgungsnetz der Wasserquerachse Mallorcas angeschlossen sind, sind jedoch stärker gefährdet, da sie auf eigene Brunnen angewiesen sind. Das Hochleitungsnetz von Abaqua wird sowohl aus natürlichen Quellen als auch aus den Entsalzungsanlagen von Palma, Andratx und Alcúdia gespeist.

Diese Entsalzungsanlagen spielen eine wichtige Rolle bei der Vermeidung von Versorgungsengpässen und der Wiederauffüllung der Grundwasserleiter in der Regenzeit. Obwohl die aktuellen 44 % Reserven keine unmittelbare Notlage darstellen, wird die Entwicklung der Niederschläge zwischen November und April entscheidend sein.

Normale Herbst- und Winterregen könnten die Situation entspannen, während eine weitere Trockenperiode das System stärker von der maximalen Produktion der Entsalzungsanlagen abhängig machen würde. Es besteht keine unmittelbare Gefahr allgemeiner Versorgungsunterbrechungen in Gebieten mit Hochdrucknetz und Entsalzungskapazitäten, aber Vorsicht ist geboten.

Die Kombination aus angespannten Grundwasservorkommen und steigenden Temperaturen erfordert maximale Anstrengungen in Bezug auf Entsalzung und Sparmaßnahmen, insbesondere im Landesinneren Mallorcas und auf Ibiza, falls der Winter trocken bleibt.

Entsalztes Wasser ist mittlerweile eine tragende Säule der Wasserversorgung auf Mallorca. Die Entsalzungsanlage in der Bucht von Palma versorgt hauptsächlich die Bucht von Palma, Teile des Pla und Gemeinden wie Palma, Marratxí, Calvià oder Llucmajor. Die Entsalzungsanlage von Alcúdia verstärkt die Versorgung des Nordens von Mallorca, während die Anlage in Andratx die Versorgung in einem Gebiet mit besonders empfindlichen Grundwasserleitern und hohen Sommerspitzen sicherstellt.

Zusätzlich bezieht ABAQUA Wasser aus den Grundwasserleitern von Sa Marineta (Llubí) und S’Extremera sowie aus Oberflächenwasser und Quellwasser wie der Quelle Sa Costera (Escorca) und den Stauseen von Cúber und Gorg Blau. Das Hochleitungsnetz verteilt das Wasser von diesen Knotenpunkten an die verschiedenen Gemeinden, die es dann mit eigenen Ressourcen mischen.

Quelle: Agenturen