Die Pläne für einen bombensicheren Bunker auf dem Militärgelände von Son Sant Joan auf Mallorca haben für erhebliche Unruhe gesorgt. Politiker und Anwohner fordern Transparenz und umfassende Informationen über das Projekt.
Der geplante Bunker soll zur Lagerung von Raketen, Bomben und Sprengstoffen dienen. Die Anlage soll mehrere Meter tief in den Boden gebaut und mit dicken Stahlbetonwänden sowie einer Erdaufschüttung geschützt werden. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 1,8 Millionen Euro. Theoretisch könnte der Bunker bis zu 75 Tonnen Munition aufnehmen, aber es wird erwartet, dass in der Praxis nur ein Bruchteil dieser Kapazität genutzt wird.
Die Nähe des Militärgeländes zum Flughafen Son Sant Joan ist für viele Anwohner und Pendler spürbar. Taxifahrer, Cafébesitzer und Anwohner in Es Pil·larí tauschen sich in WhatsApp-Gruppen über das Projekt aus. Während einige überrascht sind, äußern andere Besorgnis.
Die politischen Reaktionen auf das Projekt sind vielfältig. Die linksnationalistische Partei lehnt das Projekt entschieden ab und fordert mehr Mitspracherecht für die Insel. Sie betont, dass die Insel nicht als Lagerstätte für Kriegsgerät dienen sollte. Auch die konservative Volkspartei kritisiert die mangelnde Kommunikation zwischen der Zentralregierung und den Balearen.
Die Rechte hingegen verteidigt das Vorhaben als strategisch notwendig, insbesondere im Hinblick auf die NATO und regionale Sicherheitsinteressen. Andere Parteien, wie Podemos, sehen in dem Projekt eine unnötige Militarisierung des Flughafens. Die sozialistische Regionalpartei hat sich bisher zurückhaltender geäußert.
Die technischen Details des Bunkers umfassen mehrere Dutzend Meter Länge, dicke Wände und eine Erdschicht zur Dämpfung von Druckwellen. In den Plänen ist von der Lagerung von „20 bis 32 lenkfähigen Bomben“ die Rede. Madrid argumentiert jedoch, dass die tatsächliche Lagerung aufgrund der Nähe zum zivilen Terminal deutlich begrenzter sein wird. Kritiker sehen dies jedoch nicht als beruhigend an, da jedes Lager das Risiko erhöht und das Sicherheitsgefühl in der Nachbarschaft beeinträchtigt.
Viele fordern nun Transparenz in Form von öffentlichen Anhörungen, Einsicht in die Sicherheitsberechnungen und unabhängige Gutachten. Es geht nicht nur um technische Aspekte, sondern auch um Vertrauen.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Madrid den Dialog sucht oder das Projekt ohne weitere Konsultationen durchsetzt. Die Stimmung vor Ort bleibt angespannt, da die Sorge wächst, dass Entscheidungen über die Köpfe der Anwohner hinweg getroffen werden. Die Menschen, die hier leben und arbeiten, fühlen sich übergangen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob die Bedenken der Bevölkerung ausreichend berücksichtigt werden.
Quelle: Agenturen