Nach einer fast zweijährigen Umbaupause hat das Museum unterhalb der Kathedrale von Palma auf Mallorca seine Pforten wieder für Besucher geöffnet. Die Wiedereröffnung präsentiert eine Mischung aus modernen Ausstellungsstücken, faszinierenden Funden aus Schiffswracks und einem durchdachten, inklusiven Konzept, das einen Besuch lohnenswert macht. Das Museum möchte Geschichte erlebbar machen und richtet sich an ein breites Publikum.
Die Lage des Museums ist unverkennbar: Es befindet sich direkt unterhalb der imposanten Kathedrale. Besucher, die über die Plaça de la Seu flanieren, können den Eingang kaum verfehlen, wenn sie die Stufen hinabsteigen.
Die Renovierungsarbeiten haben eine ruhige, moderne Ausstellung hervorgebracht, die sich über fünf thematisch unterschiedliche Räume erstreckt. Kurze, informative Videos, interaktive Hörstationen und ein speziell gestalteter Bildungsbereich für Schulklassen laden zum Entdecken ein. In den Vitrinen sind detailgetreue Modelle von Segelschiffen, historische Navigationsinstrumente und einige bemerkenswerte Funde aus Unterwassergrabungen ausgestellt. Kurze, prägnante Texttafeln erzählen die spannenden Geschichten hinter den Exponaten – von gesunkenen Handelsschiffen bis hin zu Alltagsgegenständen aus der Seefahrt.
Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Barrierefreiheit gelegt: Breite Wege, Rampen, taktile Leitsysteme und audiovisuelle Angebote ermöglichen es auch Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen, die Ausstellung uneingeschränkt zu genießen. Es ist bemerkenswert, dass diese Maßnahmen nicht nur nachträglich hinzugefügt wurden, sondern integraler Bestandteil des Gesamtkonzepts sind. Das Museum wirkt dadurch einladend und offen, keineswegs wie ein verstaubter, altmodischer Schaukasten.
Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, sodass einem spontanen Besuch nichts im Wege steht – ideal nach einem entspannten Kaffee am Passeig del Born oder einem gemütlichen Spaziergang entlang der Uferpromenade. Wer es etwas ruhiger bevorzugt, sollte das Museum am Vormittag besuchen. Zur Mittagszeit kann es kurzzeitig etwas lebhafter werden, wenn Reisegruppen eintreffen.
Für Familien und Schulklassen steht ein kleiner, aber gut ausgestatteter Bildungsbereich zur Verfügung. Führungen und spezielle Programme sind in Planung und sollen in den kommenden Wochen angeboten werden. Es empfiehlt sich, vorab die Website des Museums zu besuchen oder kurz anzurufen, um sich über aktuelle Angebote zu informieren.
Das Besondere an diesem Museum ist, dass es nicht versucht, eine übertriebene Seefahrtsromantik zu inszenieren. Stattdessen werden authentische Werkzeuge, interessante Fundstücke und fesselnde Geschichten präsentiert, die eng mit dem Alltag der Insel verbunden sind. Besucher verlassen das Museum mit dem Gefühl, ein tieferes Verständnis für den Handel, die Gefahren und das Leben am Meer gewonnen zu haben.
Quelle: Agenturen