Mutmaßlicher Täter des Anschlags in Deutschland stellt sich der Polizei

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Der mutmaßliche Täter eines Messerangriffs, bei dem am Freitag (23.08.2024) in Westdeutschland drei Menschen ums Leben kamen und zu dem sich später die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) bekannte, hat sich heute früh der Polizei gestellt. „Ein 26-jähriger Mann stellte sich den Ermittlungsbehörden und gab an, für den Angriff verantwortlich zu sein. Er wurde vorläufig in Gewahrsam genommen. Seine Beteiligung an dem Vorfall wird derzeit intensiv geprüft“, teilte die Polizei in einer kurzen Erklärung mit.

Auch der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul bestätigte gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen, dass es sich bei dem Festgenommenen um den mutmaßlichen Täter des Anschlags auf dem Marktplatz in Solingen handelt.

Es handele sich um „den Mann, nach dem wir eigentlich den ganzen Tag gesucht haben“ und der „hochgradig verdächtig“ sei, sagte Reul und fügte hinzu, dass Beweise gefunden worden seien, die darauf hindeuten, dass es sich um den Angreifer handele und dass die Person verhört werde.

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Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem 26-jährigen Festgenommenen um einen syrischen Staatsangehörigen, der im Jahr 2022 eine Aufenthaltserlaubnis für subsidiären Schutz in Deutschland erhalten hatte, wo er den Behörden bisher nicht aufgefallen war.

Diesen Quellen zufolge war seine Kleidung zum Zeitpunkt der Festnahme noch blutverschmiert, da er sich angeblich in einem Innenhof versteckt hatte, nachdem er seine Opfer mehr als 24 Stunden zuvor erstochen hatte.

Der Vorfall ereignete sich in der Solinger Innenstadt, wo am Freitagabend Tausende von Bürgern eine Reihe von Konzerten im Rahmen des Festivals der Vielfalt besuchten, das anlässlich des 650-jährigen Bestehens der westdeutschen Stadt veranstaltet wurde.

Der Angreifer stach wahllos auf Menschen in der Umgebung ein. Drei Menschen – zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren und eine 56-jährige Frau – starben fast sofort, vier weitere befinden sich in einem kritischen Zustand. Anschließend flüchtete er inmitten des Chaos. Am Samstag nahm die Polizei im Rahmen ihrer Fahndungsmaßnahmen zwei Personen fest, zunächst am Morgen einen 15-jährigen Jugendlichen, der im Verdacht stand, von den Plänen des Angreifers gewusst zu haben.

Am Abend stürmten polizeiliche Eliteeinheiten eine Flüchtlingsunterkunft in der Solinger Innenstadt und nahmen dort eine Person fest, die zunächst für den Angreifer gehalten wurde, was später jedoch dementiert wurde. Die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) behauptete am Samstagabend in einer Erklärung, der Messerstecher sei einer ihrer „Soldaten“ und habe gehandelt, um „Muslime in Palästina und überall“ zu rächen.

Die deutschen Behörden prüfen den Wahrheitsgehalt der Erklärung, gehen aber davon aus, dass es sich um einen terroristischen Anschlag handelte, da die Tat wahllos begangen wurde und bisher kein anderes mögliches Motiv gefunden wurde.

Quelle: Agenturen