In Huesca fanden Archäologen vor 20 Jahren eine Keramikvase voller Löcher. Die Archäologen glauben, dass es sich um einen Gegenstand handelt, der vor etwa 4.000 Jahren zur Käseherstellung verwendet wurde. Nacho Robredo von der Käserei D’Estrabilla de Valsalda hat versucht, denselben Käse nachzubilden.
Vor zwanzig Jahren stießen Archäologen in Huesca auf einen außergewöhnlichen Fund. Eine Vase aus gebranntem Ton, die mit einer Reihe von Löchern versehen war. Auch anderswo in Europa fanden Archäologen ähnliche Gegenstände. Die gängigste Theorie besagt, dass es sich dabei um Molen handelt, in denen Käse hergestellt wurde (auf Spanisch: quesera). Es ist wahrscheinlich, dass die Vase als Zwischenschritt in diesem Prozess dient. Möglicherweise diente sie dazu, das Lab von der Milch zu trennen, oder sie war ein letzter Schritt bei der Zubereitung.
Die fragliche Vase stammt aus der Zeit um 1700 v. Chr. und ist derzeit im Museum in Huesca ausgestellt. Nacho Robredo von der Käsefabrik d’Estrabilla de Valsalda beschloss, in die Rolle eines prähistorischen Menschen zu schlüpfen und den Käse zu rekonstruieren. Das Museum bot ihm eine Nachbildung an, und Nacho machte sich an die Arbeit. „Ich habe mich auch gefragt, welche Käsesorten die Menschen damals hergestellt haben, also habe ich zwei ausprobiert“.
Einer der beiden Käsesorten war sehr hart. Der Käse reifte satte drei Monate lang. Der zweite war weicher und reifte nur 20 Tage lang. Beide Käsesorten wurden aus Ziegenmilch hergestellt. Den Archäologen zufolge gab es in diesem Teil Europas nur Ziegen oder Schafe, noch keine Kühe. Laut Robredo hat sich der Prozess der Käseherstellung technologisch relativ wenig verändert. Allerdings ist die Milch anders, vor allem weil die Rinderrassen anders sind und auch die verwendeten Bakterien weniger stark sind. Ob der Käse von vor 4.000 Jahren bald von Nacho vermarktet wird, ist noch nicht klar.
Quelle: Agenturen





