Der Chef des Nordkommandos der israelischen Streitkräfte, Ori Gordin, sagte am Freitag (09.02.2024), die Armee bereite sich auf die „Ausweitung des Krieges“ gegen die libanesische Miliz Hisbollah im Norden vor, während ihre Offensive gegen den Gazastreifen voranschreite. Gordin sprach die Sicherheitslage an der Grenze während eines Treffens mit Bürgermeistern und Behördenvertretern von Gemeinden an, die im Norden Israels aufgrund des Schlagabtauschs mit der Hisbollah auf beiden Seiten der Trennungslinie evakuiert werden mussten.
In einer Erklärung sagte er, dass es das Ziel der Armee sei, in dieser Hinsicht „eine Veränderung herbeizuführen“, um den Bewohnern des Gebiets die Rückkehr in ihre Häuser „mit einem Gefühl der Sicherheit“ zu erleichtern.
Die Times of Israel berichtete, die Bewohner des Nordens seien „unser Motiv, weiterzumachen, das Rückgrat der Errungenschaften, die wir bisher in diesem Gebiet erreicht haben“.
Seit Beginn der Gaza-Offensive als Reaktion auf die Angriffe der Islamischen Widerstandsbewegung (Hamas) am 7. Oktober kommt es auf beiden Seiten der Grenze immer wieder zu Angriffen zwischen Israel und der Hisbollah. Infolgedessen wurden etwa 80.000 Menschen im Norden vertrieben, zusätzlich zu denen, die im Süden nach dem Angriff der palästinensischen Miliz vertrieben wurden. „Die Armee wird weiterhin die Fähigkeiten der Hisbollah untergraben“, sagte Gordin.
Syrien gab am Freitag außerdem bekannt, dass es zwei israelische Drohnen über Damaskus abgeschossen hat, nur zwei Tage nachdem bei einem Bombenanschlag, für den Israel verantwortlich gemacht wird, im Zentrum des Landes mindestens neun Menschen getötet wurden, wie die offizielle Nachrichtenagentur SANA berichtete.
„Heute Nachmittag gegen 14.10 Uhr (11.10 GMT) verletzten zwei Drohnen den syrischen Luftraum aus Richtung des besetzten syrischen Golan. Unsere Flugabwehr hat sich ihnen entgegengestellt und sie im Westen von Damaskus abgeschossen“, zitierte SANA eine ungenannte Militärquelle mit den Worten.
Die angrenzenden Golanhöhen sind in israelischer Hand, seit Israel sie 1967 von Syrien erobert und Jahre später einseitig annektiert hat. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte in einer Erklärung, dass heute Mittag in und um die syrische Hauptstadt mehrere Explosionen zu hören waren, die von einem nicht näher bezeichneten Angriff auf das Gebiet des Militärflughafens Mezzeh westlich von Damaskus herrührten.
Nach Angaben der im Vereinigten Königreich ansässigen NRO, die über ein umfangreiches Netz von Partnern vor Ort verfügt, befinden sich in dem Gebiet mehrere Stellungen der libanesischen Schiitengruppe Hisbollah und anderer pro-iranischer Milizen. Der Vorfall ereignete sich, nachdem bei einem Luftangriff, für den der jüdische Staat verantwortlich gemacht wird, am Mittwoch in der zentralen Provinz Homs mindestens neun Menschen getötet wurden, die meisten von ihnen Zivilisten, darunter aber auch einige Hisbollah-Mitglieder.
Obwohl sie in der Vergangenheit relativ häufig stattfanden, hat Israel seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober seine Aktionen gegen syrisches Gebiet intensiviert. Diese Bombardierungen richten sich häufig gegen Ziele pro-iranischer Milizen, die als Verbündete von Präsident Bashar al-Assad auf syrischem Gebiet präsent sind, darunter die Hisbollah und die iranische Revolutionsgarde.
Quelle: Agenturen
