Für Selbstständige und kleine Unternehmen in Spanien steht eine wichtige Änderung bevor. Die Regierung wird in Kürze die elektronische Rechnungsstellung für alle geschäftlichen Transaktionen verbindlich vorschreiben. Wer sich nicht an die Vorschriften hält, riskiert Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro pro Jahr.
Die neuen Vorschriften gehen auf die Gesetze Crea y Crece und Antifraude zurück, die Betrug bekämpfen und die Digitalisierung der Wirtschaft beschleunigen sollen. Das System heißt VERI*FACTU und sorgt dafür, dass jede Rechnung digital registriert und an die Steuerbehörde weitergeleitet wird.
Eine der wichtigsten Anforderungen ist, dass nur noch zugelassene Software verwendet werden darf. Rechnungen in Word, Excel oder als einfache PDF-Datei sind nicht mehr zulässig. Alle Rechnungen müssen in einem strukturierten Format wie XML oder FACTURAE vorliegen und darüber hinaus digital signiert sein.
Außerdem müssen die Rechnungen (fast) in Echtzeit an die spanische Steuerbehörde übermittelt werden. Der Kunde muss die Rechnung kostenlos einsehen können und mindestens vier Jahre lang Zugriff auf das Dokument haben.
Die Einführung der neuen Vorschriften erfolgt schrittweise. Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 8 Millionen Euro haben ein Jahr Zeit, sich anzupassen, sobald die technischen Details offiziell veröffentlicht sind. Kleinere Unternehmen und Selbstständige haben wahrscheinlich zwei zusätzliche Jahre Zeit, sodass die meisten Unternehmer erst 2027 vollständig umstellen müssen.
Um den Übergang zu erleichtern, gibt es finanzielle Unterstützung durch das Programm Kit Digital, mit dem KMU einen Teil der Kosten für ihre Rechnungssoftware zurückerhalten können. Dennoch herrscht noch viel Unklarheit über das genaue Startdatum und die Verpflichtungen, weshalb Experten empfehlen, bereits jetzt mit den Vorbereitungen zu beginnen.
Quelle: Agenturen
