Am 1. Januar 2024 wurde ein neuer Meilenstein bei den Bevölkerungszahlen Spaniens erreicht: Die Bevölkerung des Landes beträgt nun offiziell 48.619.695. Dies entspricht einem Anstieg von 534.334 Personen oder 1,1 % gegenüber Januar 2023. Die Daten wurden vom spanischen Statistikamt (INE) zur Verfügung gestellt und zeigen, dass das Wachstum hauptsächlich auf die Migration zurückzuführen ist.
Die ausländische Bevölkerung in Spanien wuchs um satte 412.662 Personen und übersteigt nun die Marke von 6,5 Millionen, was 13,4 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Dieser Zuwachs kommt hauptsächlich aus den Ländern Lateinamerikas und Nordafrikas. So bleibt die marokkanische Gemeinschaft mit 920.693 Personen die größte ausländische Gruppe in Spanien. Es folgen die Rumänen mit 620.463 Personen, und die kolumbianische Gemeinschaft nimmt mit einem beeindruckenden Wachstum von 124.566 Personen bis 2023 den dritten Platz mit 587.477 Einwohnern ein.
Andere Gemeinschaften, die ein deutliches Wachstum verzeichnen, sind Peruaner (+47.598) und Venezolaner (+47.095). Dies lässt sich durch wirtschaftliche und soziale Faktoren in ihren Heimatländern erklären, die viele dazu veranlassten, Spanien als neue Heimat zu wählen.
Während bestimmte Gemeinschaften stark zunahmen, ging die Zahl der Einwohner aus anderen Ländern zurück. So ging beispielsweise die Zahl der Briten um 11 635 Personen zurück, was vermutlich auf die Auswirkungen des Brexit und die damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten zurückzuführen ist. Auch die Zahl der Rumänen (-9.292) und Bulgaren (-2.388) ging zurück.
Das Bevölkerungswachstum ist nicht gleichmäßig über Spanien verteilt. Vor allem Großstädte wie Madrid und Barcelona ziehen aufgrund ihres wirtschaftlichen Potenzials weiterhin Migranten an. Auch Regionen mit milderem Klima, wie Andalusien und die Region Valencia, sind nach wie vor beliebt, vor allem bei Rentnern und ausländischen Investoren.
Kleinere und ländlichere Gebiete wie in Galicien und Kastilien und León sind jedoch nach wie vor mit einem Bevölkerungsrückgang konfrontiert, der auf die Überalterung der Bevölkerung und die Abwanderung der jüngeren Generationen in die städtischen Zentren zurückzuführen ist.
Trotz der positiven Auswirkungen der Einwanderung kämpft Spanien immer noch mit den Folgen der Überalterung der Bevölkerung. Nach Angaben des INE ist ein großer Teil der spanischen Bevölkerung über 50 Jahre alt. Dies setzt das Renten- und Gesundheitssystem unter Druck. Einwanderer spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung des Arbeitskräftepotenzials, das für die spanische Wirtschaft unerlässlich ist.
Spanien ist nach wie vor eines der beliebtesten Ziele für Migranten in Europa. Das liegt zum Teil an seiner Sprache und Kultur, die viele Ähnlichkeiten mit Lateinamerika aufweist, aber auch an den relativ reibungslosen Integrationsprozessen und den wirtschaftlichen Möglichkeiten.
Darüber hinaus bietet Spanien eine hohe Lebensqualität mit gutem Wetter, guter Gesundheitsversorgung und einem vielfältigen kulturellen Angebot. Diese Faktoren machen das Land nicht nur für Berufstätige, sondern auch für Rentner und Investoren attraktiv, die sich dauerhaft niederlassen wollen.
Das INE geht davon aus, dass sich dieses positive Bevölkerungswachstum durch Zuwanderung in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Es betont jedoch, dass strukturelle Probleme wie niedrige Geburtenraten und regionale Ungleichgewichte angegangen werden müssen, um die langfristigen demografischen Herausforderungen zu bewältigen.
Quelle: Agenturen


