Neuer Tarifvertrag für Rettungsschwimmer auf Mallorca

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Ein neuer Vierjahresvertrag für die Rettungsschwimmer der Balearen wurde unterzeichnet. Dieser soll nach einem Jahr voller Proteste für Ruhe sorgen, doch zentrale Probleme bleiben bestehen: Personalmangel, große Distanzen zwischen Wachtürmen und Hitzebelastung.

Der neue Tarifvertrag für Rettungsschwimmer verspricht ruhigere See, doch darunter liegen tiefergehende Wellen. Die zentrale Frage ist, ob der Vertrag von 2026 bis 2029 ausreicht, um die Gefahren an Mallorcas Stränden wirklich zu verringern.

Diese Woche erreichte die Inselverwaltung ein Dokument, das vielen Rettungsschwimmern zunächst Erleichterung verschaffen soll: ein neuer Tarifvertrag, gültig vom 1. Januar 2026 bis Ende 2029. Auf dem Papier klingt dies nach Stabilität – vier Jahre Planungssicherheit für eine Berufsgruppe, die 2025 besonders schwierige Zeiten erlebt hat.

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Das Jahr 2025 war außergewöhnlich: Bisher wurden 25 Badetote registriert, und Rettungskräfte beklagten Personalmangel, große Abstände zwischen den Wachtürmen sowie die körperliche Belastung durch starke Sonne und Hitze. Dies führte zu Protesten und Streiks – sichtbare Unruhe an Promenaden wie dem Paseo Marítimo und an belebten Stränden von Platja de Palma bis Cala Millor.

Eine kritische Analyse zeigt: Ein Tarifvertrag regelt Arbeitszeiten, Pausen, Bezahlung und oft auch Schutzmaßnahmen. Er ist wichtig, aber nicht gleichbedeutend mit operationaler Sicherheit am Strand. Wenn an einer Küstenlinie zu wenige Wachposten vorhanden sind, hilft eine Lohnerhöhung nur begrenzt. Wenn Schichten aufgrund von Personalmangel nicht eingehalten werden können, bleibt die Reaktionszeit bei Notfällen hoch. Der Vertrag schafft Rahmenbedingungen, beseitigt aber nicht automatisch die Lücke zwischen Theorie und Praxis.

In der Öffentlichkeit wurde viel über Löhne und Arbeitsbedingungen diskutiert. Weniger Beachtung fand die Frage, wie die Dienste praktisch organisiert werden: Wie werden die Lauf- und Sichtbereiche der Türme bemessen? Gibt es verbindliche Verlegepläne, wenn ein Turm unbesetzt ist? Wer trägt die Kosten für Schatten, Kühlsysteme und bessere Rettungsausrüstung? Diese Details fehlen bisher in der Diskussion.

Quelle: Agenturen