Der wachsende Abfallberg ist nicht nur eine ökologische Herausforderung. Umweltverschmutzung und Abfallwirtschaft haben auch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen. Spanien recycelt nicht genug Plastik und wird dafür von der Europäischen Union mit Millionen von Euro bestraft.
Stellen Sie sich vor, Sie würden jede Woche 5 Gramm Plastik zu sich nehmen. Das entspricht der Menge einer Bankkarte. Jedes Jahr gelangen auf diese Weise 250 Gramm Mikroplastik in unseren Körper. Diese kommen aus dem Wasser, der Luft und unserer Nahrung, wie eine Studie der Universität Newcastle (Australien) zeigt. Der Missbrauch von Plastikverpackungen und mangelhaftes Recycling sind mitverantwortlich für das Problem.
In den letzten zehn Jahren ist die Menge des pro Europäer produzierten Kunststoffs um 29 % gestiegen. Damit sind wir nach Asien der zweitgrößte Produzent auf der Erde. Allerdings gibt es hier einen wichtigen Vorbehalt. Von 34 Kilogramm recyceln wir nur 14 Kilogramm. Und das ist auch wirtschaftlich ein teurer Spaß.
Seit 2020 müssen die EU-Mitgliedstaaten nämlich 80 Cent Steuern für jedes nicht recycelte Kilogramm Kunststoff zahlen. Allein in Spanien gingen bis 2023 mehr als eine Million Tonnen Kunststoff verloren. Die Regierung vermied dann eine monströse Geldstrafe in Höhe von 828 Millionen Euro, weil Länder mit einem BIP unter dem europäischen Durchschnitt mit Rabatten rechnen können. Trotzdem. Es kostete Spanien immer noch 686 Millionen Euro. Um das Problem zu entschärfen, verlangt die Regierung von den Kunststoffherstellern 45 Cent pro nicht recyceltem Kilogramm.
Spanien ist nicht das einzige Land, das mit diesem Problem zu kämpfen hat. Nur Slowenien, Estland, Deutschland, die Niederlande, Schweden und Belgien erfüllen die Recyclingstandards. Die spanische Regierung will daher alles daran setzen, weniger Plastik und mehr Recycling zu erreichen. Bei Greenpeace hört es sich so an, dass nicht schnell genug gehandelt wird, um diese „stille Pandemie“ zu stoppen.
Quelle: Agenturen