Niederländische Frau war Fahrerin bei tödlichem Unfall in Alcúdia

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Die Guardia Civil hat eine unerwartete Wendung in den Ermittlungen zum tödlichen Verkehrsunfall bei Alcúdia auf Mallorca am 15. November bekannt gegeben. Ursprünglich wurde angenommen, dass der verstorbene 53-jährige niederländische Mann am Steuer saß, doch nun deuten forensische Beweise darauf hin, dass seine 29-jährige Begleiterin das Fahrzeug gelenkt hat.

Diese Erkenntnisse basieren auf forensischen Analysen und zusätzlichen Rekonstruktionen des Unfalls, wie die Zeitung Ultima Hora berichtet. Der Unfall forderte ein Todesopfer und vier Schwerverletzte.

mallorca-services.es hatte bereits über den Vorfall berichtet, bei dem die Frau gegenüber der Polizei angab, dass der Mann das Fahrzeug gefahren habe. Diese Aussage wird nun in Frage gestellt.

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Unmittelbar nach dem Unfall gab die Frau gegenüber der Guardia Civil an, dass ihr Reisepartner den Hyundai Kona gefahren habe. Da es keine direkten Augenzeugen gab, wurde ihre Aussage zunächst als Grundlage für die Ermittlungen genommen.

Eine umfassende forensische Untersuchung hat jedoch ergeben, dass die Verletzungen des Mannes nicht mit der Position eines Fahrers übereinstimmen. Im Gegensatz dazu passen die Verletzungen der Frau zu der Rolle der Fahrerin. Die Analyse der Unfallstelle ergab auch, dass das Fahrzeug in falscher Richtung in den Kreisverkehr auf der Ma-3460 einfuhr und frontal mit einem MG kollidierte, in dem sich drei Frauen befanden. Eine von ihnen erlitt schwere Verletzungen, während die beiden anderen leichte bis mittelschwere Verletzungen davontrugen.

Anwohner berichten, dass es an diesem Kreisverkehr häufiger zu Unfällen kommt, da Autofahrer oft mit hoher Geschwindigkeit aus einer langen Geraden kommen und die richtige Fahrtrichtung verfehlen.

Das Team für Verkehrsunfallanalyse der Guardia Civil untersuchte die Spuren auf der Straße, die Schadensmuster der beteiligten Fahrzeuge und die medizinischen Daten der Verletzten. Der forensische Arzt kam zu dem Schluss, dass die Verletzungen des verstorbenen Mannes nicht mit den Kräften übereinstimmen, denen ein Fahrer bei einem solchen Zusammenstoß ausgesetzt wäre. Diese Erkenntnisse widersprechen der ursprünglichen Aussage der Frau.

Die abschließende Untersuchung ergab, dass sie die Fahrerin war und dass sie in falscher Richtung in den Kreisverkehr einfuhr. Aufgrund dieser neuen Erkenntnisse hat die Guardia Civil die 29-jährige Frau nun als Verdächtige eingestuft. Ihr werden schwere fahrlässige Tötung und drei Fälle von schwerer fahrlässiger Körperverletzung vorgeworfen.

Nach spanischem Recht drohen ihr bei einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von einem bis vier Jahren und der Entzug der Fahrerlaubnis für bis zu sechs Jahre. Die Ermittlungen in diesem Fall sind noch nicht abgeschlossen und dauern an.

Quelle: Agenturen