Die spanische Regierung hat beschlossen, die Mehrwertsteuer auf Joghurt und andere fermentierte Milchprodukte von 10 % auf 4 % zu senken. Die vom Abgeordnetenhaus am 19. Dezember beschlossene Maßnahme wurde von der Industrie begrüßt.
Nach Angaben des spanischen Verbands der Hersteller von Joghurt und frischen Milchdesserts (AEFY) werden die Verbraucher durch diese Änderung rund 80 Millionen Euro einsparen können. Außerdem wird Spanien dadurch mit Ländern wie Frankreich, wo die Mehrwertsteuer auf Joghurt 5,5 % beträgt, und der Schweiz, wo sie nur 2,6 % beträgt, gleichgezogen.
Die Änderung unterstreicht die Bedeutung von Joghurt als Grundnahrungsmittel, ähnlich wie Brot, Milch und Obst. Joghurt ist eine reichhaltige Quelle von Proteinen, Mineralien wie Kalzium und Phosphor und Vitaminen wie B2 und B12. Er gilt seit langem als unverzichtbar für eine gesunde Ernährung, was auch von der spanischen Lebensmittelbehörde Aesan anerkannt wird.
Die Mehrwertsteuersenkung ist Teil eines umfassenderen Steuerpakets, mit dem die steigenden Lebensmittelpreise gemildert werden sollen. Ab 2025 gilt für Grundnahrungsmittel ein Mehrwertsteuersatz von 4 %, während andere Produkte wie Fleisch und Fisch weiterhin mit 10 % besteuert werden. Diese Änderungen erfolgen, nachdem sich die Inflation bei den Lebensmittelpreisen etwas stabilisiert hat.
In Spanien ist Joghurt ein weit verbreitetes Produkt, das in 95 % der Haushalte vorhanden ist. Zwischen August 2023 und Juli 2024 verzehrten die Spanier im Durchschnitt fast 9 Kilo Joghurt pro Person, was einer Menge von 418.391 Tonnen entspricht. Täglich werden in Spanien schätzungsweise 22 Millionen Einheiten Joghurt verzehrt. Laut AEFY wird die niedrigere Mehrwertsteuer vor allem Familien mit geringem Einkommen zugute kommen, so dass auch Kinder weiterhin Zugang zu diesem wichtigen Nahrungsmittel haben werden.
Quelle: Agenturen