Nordkoreanische Hackergruppen sind bei mindestens zwei südkoreanischen Chiphersteller eingedrungen, da das Land versucht, die Sanktionen zu umgehen und eigene Halbleiter für seine Waffenprogramme herzustellen, so die südkoreanische Spionagebehörde am Montag (04.03.2024). Die Nachricht kommt, nachdem der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol davor gewarnt hatte, dass sein Nachbar und Gegner im Norden Provokationen wie Cyberangriffe oder die Verbreitung von Fake News durchführen könnte, um die Parlamentswahlen im April zu beeinflussen.
Der Nationale Nachrichtendienst (NIS) erklärte, südkoreanische Unternehmen seien seit Ende letzten Jahres ein Hauptziel nordkoreanischer Hacker gewesen, und rief zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen auf.
Nordkorea sei im Dezember und Februar in die Server von zwei Unternehmen eingedrungen und habe Produktdesignzeichnungen und Fotos von deren Anlagen gestohlen, so der NIS.
„Wir glauben, dass Nordkorea sich möglicherweise darauf vorbereitet, seine eigenen Halbleiter zu produzieren, da es aufgrund der Sanktionen Schwierigkeiten hat, diese zu beschaffen“, hieß es in einer Erklärung. Ein weiterer Faktor, der die Bemühungen des Nordens antreibt, könnte die erhöhte Nachfrage für seine Satelliten-, Raketen- und anderen Waffenprogramme sein.
Pjöngjang hat stets bestritten, in Cyberkriminalität verwickelt zu sein, obwohl Nordkorea für Cyberangriffe verantwortlich gemacht wurde, die Millionen von Dollar an Verlusten verursacht haben. Die Hacker setzten eine Technik ein, die als „living off the land“ bezeichnet wird. Dabei wird bösartiger Code auf ein Minimum reduziert und es werden vorhandene legitime Tools verwendet, die auf Servern installiert sind, so dass sie mit Sicherheitssoftware nur schwer entdeckt werden können, so der NIS.
Quelle: Agenturen