Olivenöl-Notstand auf Mallorca?

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Die Möglichkeit, dass es in Spanien im Oktober und November zu einer Olivenölknappheit kommen könnte, beunruhigt die Branche. Aus verschiedenen Gründen, darunter niedrige Lagerbestände und mögliche witterungsbedingte Verzögerungen bei der Ernte, ist es ungewiss, wie viel Olivenöl zur Verfügung stehen wird. Diese Verknappung könnte sich nicht nur auf den spanischen Markt, sondern auch auf den weltweiten Olivenölmarkt auswirken, da Spanien der größte Produzent der Welt ist.

Die Spannungen auf dem Olivenölmarkt nehmen zu. Experten und Erzeuger befürchten, dass es zwischen Ende Oktober und Anfang November zu einem zweiwöchigen Zeitraum kommen könnte, in dem die Regale der Geschäfte leer zu werden drohen. Die Frage ist, ob die Industrie in der Lage sein wird, die enorme Nachfrage nach Olivenöl zu befriedigen.

Das Problem ergibt sich aus einer Kombination von Faktoren. Die Lagerbestände an Olivenöl aus der letzten Ernte sind viel geringer als normal, so dass es keinen Puffer für die neue Ernte gibt. Die Olivenölverarbeiter haben aufgrund der geringeren Erträge der letzten Jahre weniger altes Olivenöl zur Verfügung. Außerdem beginnt die neue Ernte in diesem Jahr in Spanien später als üblich.

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Normalerweise werden die alten Bestände mit neuem Öl aufgefüllt, das ab September geerntet wird. Aufgrund der zu erwartenden Verzögerung bei der Ernte wird die Versorgung mit frischem Olivenöl jedoch später beginnen, was bedeutet, dass wir länger mit Knappheit konfrontiert sein werden.

Die neue Ernte und möglicherweise niedrige Erträge sorgen für zusätzliche Spannungen auf dem Markt. In der zweiten Novemberhälfte wird mehr Olivenöl erwartet, aber bis dahin ist unklar, ob die Industrie die Nachfrage decken kann. Dies erfordert einen hohen logistischen und planerischen Aufwand.

Obwohl einige Marktteilnehmer aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Ölmühlen und Abfüllern Ende August einen starken Rückgang der Olivenölausfuhren im September vorausgesagt hatten, überstiegen die Olivenölausfuhren nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums im September schließlich 86.840 Tonnen.

Ein Wirtschaftswissenschaftler sagte kürzlich voraus, dass der Ölpreis bis 2025 von 8 Euro auf 4 Euro fallen wird, wenn es während der Ernte normale Niederschläge gibt. Andere Experten sind moderaterer Meinung und erwarten einen Preisrückgang von 10 bis 20 %. Der Druck auf die Preise wird zunehmen und die Großhandelskosten könnten bis zu 5 Euro pro Kilo erreichen.

Quelle: Agenturen