Spanien steht vor einem großen Problem: Immer mehr Minderjährige greifen in immer jüngerem Alter auf schädliche und illegale Pornografie im Internet zu. Die Regierung arbeitet an Rechtsvorschriften, um dem entgegenzuwirken, aber Experten warnen, dass es nicht ausreicht, nur den Zugang zu beschränken. Es ist ein umfassenderer Ansatz erforderlich.
Untersuchungen haben gezeigt, dass sechs von zehn jungen Menschen im Alter von 16 bis 30 Jahren Pornografie ansehen, wobei das Durchschnittsalter für den ersten Pornokonsum bei Jungen und Mädchen 13 Jahre beträgt. Allerdings schauen 10 % der Jugendlichen unter 10 Jahren bereits Pornos, und das ist ein Grund zur Sorge. Dieselbe Studie ergab auch, dass viele junge Menschen aggressive und gewalttätige Pornografie ansehen, was ebenfalls besorgniserregend ist.
Eine der wichtigsten Maßnahmen ist mehr und bessere Sexualerziehung in den Schulen. Untersuchungen zeigen, dass Pornos derzeit für viele Jugendliche die „wichtigste Sozialisationsinstanz für Sexualität“ sind, d.h. „ihre Hauptinformationsquelle zum Thema Sex“. Dies ist problematisch, weil Pornos ein verzerrtes und ungenaues Bild vermitteln. Eine gute Aufklärung in den Schulen ist daher entscheidend.
Die Idee ist, von der Grundschule an altersgerechte Gespräche über Beziehungen und Sexualität zu führen. In der Sekundarstufe sollten Themen wie gegenseitiger Respekt, Geschlechtervielfalt, Erkennen von Missbrauch und der Unterschied zwischen Porno und Realität behandelt werden. Diese Themen sind wesentliche Säulen für eine gesunde sexuelle Entwicklung.
Neben der Schule ist auch die häusliche Situation von großer Bedeutung. Die Forschung zeigt, dass die elterliche Unterstützung und die offene Kommunikation mit den Kindern die Wahrscheinlichkeit eines riskanten Sexualverhaltens verringern. Eine stärkere Beteiligung der Eltern ist daher sehr wichtig.
Dies kann z.B. durch die Organisation von Informationsabenden für Eltern geschehen, bei denen über Beziehungen und Sexualität gesprochen wird. Es könnten auch spezielle Schulungen für Eltern angeboten werden, in denen sie lernen, zu erkennen, wann ihr Kind mit schädlichen Online-Inhalten in Kontakt kommt. Schließlich ist es wichtig, Barrieren abzubauen und gesellschaftliche Tabus im Zusammenhang mit Sexualität zu brechen.
Quelle: Agenturen



