Oppositionspartei PP hat den Plan zur „Wohnungskrise“?

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Die größte Oppositionspartei Partido Popular (PP) hat kürzlich einen Vorschlag zur Beschleunigung des Baus neuer Wohnungen in Spanien vorgelegt. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines dramatischen Anstiegs der Miet- und Kaufpreise, der durch einen Mangel an neuen Wohnungen und einen Überschuss an ungenutzten Baulandflächen verursacht wird.

Der kürzlich vorgelegte Vorschlag umfasst zwei Hauptpunkte: die Beschleunigung des Baus bezahlbarer Wohnungen und die Bereitstellung von für den Wohnungsbau geeignetem Bauland. Diese Maßnahmen sind eine Reaktion auf die steigenden Immobilienpreise, die laut Experten an die Zeit kurz vor der Immobilienkrise von 2008 erinnern.

„Der Schlüssel zum Problem ist, dass es eine enorme Menge an Bauland gibt, das nicht genutzt wird“, sagte der Sprecher der PP. Er kritisierte die Regierung von Pedro Sánchez (PSOE), die seiner Meinung nach „ineffektive politische Maßnahmen ergriffen hat“.

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Gustav Knudsen | Blaues Licht

Der Wohnungsmangel ist offenbar akut: Die Banco de España schätzt, dass derzeit 450.000 Wohnungen fehlen. Experten gehen davon aus, dass diese Zahl sogar noch viel höher sein könnte. Weitere Untersuchungen von Funcas kommen zu dem Ergebnis, dass angesichts des Bevölkerungswachstums, das mittlerweile 49,3 Millionen Menschen umfasst, jährlich 200.000 Wohnungen gebaut werden müssen.

Die PP argumentiert, dass die Wohnungsfrage das größte Problem Spaniens sei und dass die derzeitige Regierung bei der Bewältigung dieser Herausforderung versagt habe. Sie wies darauf hin, dass die vor zwei Jahren eingeführten Maßnahmen des Wohnungsgesetzes kontraproduktiv gewesen seien, da sie das Angebot an Mietwohnungen verringert hätten. Dies habe zu einer erhöhten Nachfrage nach Kaufimmobilien geführt, was wiederum die Preise weiter in die Höhe getrieben habe.

Die jüngsten Vorschläge der PSOE sehen eine Steuererhöhung für Eigentümer von Zweitwohnungen vor, in der Hoffnung, dass diese dadurch zum Verkauf veranlasst werden. Analysten sind skeptisch, was die Wirksamkeit dieses Ansatzes angeht, der ihrer Meinung nach vor allem zu einem weiteren Anstieg der Steuereinnahmen führen würde.

Der jüngste Gesetzentwurf (Proposició No de Ley) der PP zielt darauf ab, die für den Wohnungsbau verfügbaren Flächen zu vergrößern. Das Ministerium hat untersucht, dass derzeit 9,3 Millionen Wohnungen gebaut werden könnten, davon jedoch 6,8 Millionen auf nicht dafür vorgesehenen Flächen.

Die wichtigsten Vorschläge der PP sind unter anderem:

Freigabe von Bauland und Vereinfachung der städtebaulichen Verfahren,
Einführung städtischer Anreize zur Förderung des Baus von erschwinglichem Wohnraum,
Steuervorteile für Unternehmen, die neue, erschwingliche Wohnbauprojekte starten.

Darüber hinaus hat die PP vorgeschlagen, einen Sondermechanismus zur Freigabe von Bauland in Gemeinden mit hoher Nachfrage nach Wohnraum zu schaffen. Sie befürwortet auch die Digitalisierung von Genehmigungsverfahren und den Abbau bürokratischer Hürden.

Die Partei betonte, wie wichtig es sei, ungenutzte öffentliche Grundstücke zu identifizieren, die für den Wohnungsbau geeignet sind, als Teil einer umfassenderen Strategie zur Bewältigung der Wohnungskrise. „Wenn wir diese Situation beheben können, können wir das Wohnungsangebot in Spanien um 25 % erhöhen, was Millionen neuer Wohnungen bedeuten würde”, so die PP.

Vor dem Hintergrund der derzeitigen Wohnungsnot scheint der Vorschlag der PP sowohl ehrgeizige als auch notwendige Maßnahmen zu enthalten, um den Wohnungsbau anzukurbeln und die Krise zu bewältigen, die mittlerweile als eine der größten Herausforderungen angesehen wird.

Quelle: Agenturen