In Spanien kümmern sich mehr als die Hälfte der Pflegekräfte nicht nur um einen älteren Verwandten, sondern auch um ihre eigenen Kinder. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die von Antena 3 durchgeführt wurde und in der mehr als 3.200 spanische Pflegekräfte befragt wurden.
Der spanische pflegende Angehörige ist im Durchschnitt 49 Jahre alt und in mehr als sechs von zehn Fällen eine Frau. Die meisten kümmern sich um ihre Eltern, die oft schon hochbetagt sind: Fast die Hälfte der Pflegebedürftigen ist älter als 81 Jahre. Darüber hinaus haben 51 Prozent gleichzeitig Kinder zu versorgen, was diese Gruppe zur „Sandwich-Generation” macht.
Nicht weniger als 78 Prozent verbinden die Pflegeaufgaben mit einem Beruf. Das bedeutet, dass viele kaum noch Zeit für sich selbst haben: Zwei von drei geben an, weniger Zeit für Freizeitaktivitäten zu haben, und mehr als ein Drittel vermisst soziale Kontakte außerhalb der Familie.
Die tägliche Pflege besteht hauptsächlich aus Gesellschaft und emotionaler Unterstützung, gefolgt von der Organisation von Arztterminen und Haushaltsaufgaben. Obwohl die meisten pflegenden Angehörigen die Pflege als Ausdruck ihrer Liebe betrachten, gibt ein Teil von ihnen an, dass sie sich einfach verpflichtet fühlen oder aufgrund von Geldmangel keine andere Wahl haben.
Dennoch hat die Pflege auch etwas Gutes: Viele sagen, dass sie dank ihrer Erfahrungen mehr Geduld, Empathie und Wertschätzung für die kleinen Dinge im Leben entwickelt haben. Allerdings machen sich viele pflegende Angehörige Sorgen um die Zukunft, denn mehr als ein Drittel weiß nicht, wer ihre Aufgaben übernehmen würde, wenn sie selbst krank werden oder ausfallen.
Die Studie macht deutlich, dass die Pflege von Angehörigen in Spanien immer schwerer wird. Die Balance zwischen Arbeit, Familie und Pflege lässt wenig Raum für Ruhe, während die Überalterung der Bevölkerung zunimmt und die Unterstützung durch den Staat oft begrenzt bleibt.
Quelle: Agenturen





