Die spanische Polizei untersucht das Verschwinden eines Gemäldes von Pablo Picasso, das auf dem Weg von Madrid nach Granada für eine Ausstellung war. Es handelt sich um das Werk „Naturaleza muerta con guitarra” aus dem Jahr 1919, ein kleines Werk auf Papier mit den Maßen 12,7 x 9,8 Zentimeter und einem geschätzten Wert von 600.000 Euro.
Das Gemälde war Teil einer Gruppe von 57 Kunstwerken, die am 25. September in Madrid sorgfältig verpackt und für den Transport zum Centro Cultural CajaGranada vorbereitet wurden. Am 6. Oktober, bei der Ankunft in Granada, stellten Mitarbeiter fest, dass das Picasso-Werk fehlte.
Ersten Berichten zufolge verlief der Transport gemäß den üblichen Sicherheitsprotokollen. Die Kunstwerke wurden in einem bewachten Raum gelagert und mit Kameras überwacht. Dennoch konnte niemand bestätigen, wann genau das Gemälde verschwunden ist. Es gab keine Spuren von Einbruch oder beschädigter Verpackung.
Ein möglicher Fehler in der Logistik wird nicht ausgeschlossen. Die Werke wurden beim Be- und Entladen nicht einzeln kontrolliert, sodass das Gemälde bereits in Madrid oder sogar unterwegs verloren gegangen sein könnte. Erst beim Öffnen der Kisten in Granada fiel das Fehlen auf.
Die Brigada de Patrimonio Histórico, die auf Kunstkriminalität spezialisiert ist, hat die Ermittlungen übernommen. Die Polizei versucht herauszufinden, ob es sich um einen Fehler, Fahrlässigkeit oder einen gut vorbereiteten Diebstahl handelt. Bislang gibt es keine Hinweise auf eine organisierte Diebesbande, aber alle am Transport Beteiligten wurden befragt.
Das Verschwinden dieses Werks hat in der spanischen Kunstwelt für große Unruhe gesorgt. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Gemälde von Picasso verschwindet, aber es ist außergewöhnlich, dass dies innerhalb eines gesicherten Museumstransports geschieht. Die Organisation der Ausstellung hat mitgeteilt, dass sie uneingeschränkt mit den Behörden zusammenarbeiten wird.
Quelle: Agenturen