Die Europäische Kommission hat Spanien für das Pilotprojekt ausgewählt, mit dem ein Tool zur Überprüfung der Volljährigkeit entwickelt werden soll, das Minderjährige vor im Internet zugänglichen Inhalten für Erwachsene, wie beispielsweise Pornografie, schützen soll.
Dies wurde EFE von Quellen aus dem Ministerium für digitale Transformation und den öffentlichen Dienst bestätigt, die erklärten, dass die Wahl erfolgte, nachdem die Kommission im vergangenen Oktober eine Ausschreibung an die Mitgliedstaaten veröffentlicht hatte, um Kandidaten für die Erprobung dieser Anwendung auszuwählen.
Damit sollte ein europäisches Tool zur Altersüberprüfung geschaffen werden, das als gemeinsame Grundlage dient, die jedes Land an seine nationalen Gegebenheiten anpassen kann.
Spanien wird sich mit seinem eigenen Tool, der App „Cartera Digital Beta“, an dem Projekt beteiligen, da der technische Ansatz dieser Anwendung mit dem Ansatz der Kommission übereinstimmt, da sie auf dem Europäischen Digitalen Identitätsportfolio basiert.
Spanien ist das Land, das bei der Entwicklung einer App zur Altersüberprüfung mit dieser Anwendung, die eine anonyme Überprüfung der Volljährigkeit ermöglicht und darüber hinaus weitere Dienste wie die Anerkennung von Hochschulabschlüssen umfasst, am weitesten fortgeschritten ist.
Diese Bemühungen wurden am Mittwoch im Abgeordnetenhaus vom Minister für digitale Transformation und öffentlichen Dienst, Oscar López, hervorgehoben, der betonte, wie wichtig es sei, dass Spanien eines der ersten drei Länder sei, die dieses Instrument einführen.
Der Zugang von Minderjährigen zu für sie schädlichen Inhalten ist ein Thema, das zunehmend Besorgnis erregt, und Spanien führt zusammen mit Frankreich und Griechenland einen Vorschlag an, ein Mindestalter für den Zugang zu sozialen Netzwerken festzulegen und alle Hersteller von Geräten mit Internetzugang zu verpflichten, Tools zur Altersüberprüfung und Kindersicherung zu integrieren.
Die Überprüfung der Volljährigkeit ist eine der Anwendungen des künftigen europäischen digitalen Portfolios: der digitalen Identität, die alle Mitgliedstaaten ihren Bürgern ab November 2026 gemäß der europäischen Verordnung eIDAS2 zur Verfügung stellen müssen.
Mit dem europäischen digitalen Passport können sich europäische Bürger gegenüber Behörden und öffentlichen und privaten Unternehmen identifizieren, insbesondere wenn eine verstärkte Authentifizierung erforderlich ist (Banken, Energieversorger usw.), ohne ihre Daten preisgeben zu müssen, wie dies derzeit bei der Registrierung mit einem Benutzernamen und einem Passwort der Fall ist.
Mit dem europäischen digitalen Pass wird es grundsätzlich einfacher, Behördengänge oder Formalitäten bei Unternehmen zu erledigen, aber auch die Souveränität über die eigenen Daten wird gestärkt, da nur die für den Zugang zu einer Dienstleistung oder einem Angebot erforderlichen Daten weitergegeben werden.
Quelle: Agenturen