Die spanische politische Partei Partido Popular (PP) veranstaltet am Sonntag, den 24. September, eine Protestkundgebung gegen eine „mögliche“ Amnestie für die im Rahmen des katalanischen Unabhängigkeitsprozesses Verurteilten. Der Protest findet im Vorfeld des Amtsantritts von PP-Chef Alberto Núñez Feijóo am 26. September statt.
Die PP lehnt die Amnestie ab, die die katalanischen separatistischen Parteien Junts und ERC zur Bedingung für ihre Unterstützung einer möglichen Regierung der sozialistischen PSOE machen. Die Partei ist der Ansicht, dass eine Amnestie „eine demokratische Schande“ wäre und dass es „inakzeptabel“ sei, dass Interimspremierminister Pedro Sánchez bereit ist, „seine Prinzipien aufzugeben“, um an der Macht zu bleiben.
Die Demonstration wird um 12 Uhr auf der Plaza de Felipe II in Madrid beginnen. Die PP hat Dutzende von Bussen eingesetzt, um Menschen aus ganz Spanien in die Hauptstadt zu bringen. Die Partei rechnet mit Tausenden von Teilnehmern aus allen Regionen des Landes. Während der Demonstration wird der PP-Vorsitzende eine Rede halten, in der er die Amnestie verurteilt. Natürlich wird er auch die PSOE und Pedro Sánchez kritisieren.
Die rechtsextreme Partei VOX, die in mehreren autonomen Regionen eine Koalition mit der PP bildet, wird nicht an der PP-Demonstration teilnehmen. Die Partei ist der Ansicht, dass der Protest einer PP-Wahlkampagne zu sehr ähnelt und den wirklichen Problemen in Spanien nicht genügend Aufmerksamkeit schenkt.
Der Protest der PP am 24. September in Madrid ist nicht die einzige Aktion, die sich gegen eine Amnestie für die im Rahmen des katalanischen Unabhängigkeitsprozesses verurteilten Personen richtet. Die Bürgerbewegung Sociedad Civil Catalana hat für Sonntag, den 8. Oktober, ebenfalls eine Protestaktion in Barcelona angekündigt.
Unterdessen hat die PSOE die Demonstration der PP als „Witz“ abgetan. Die Partei ist der Ansicht, dass die PP ihren Kampf für eine Amnestie nicht aufrichtig führt und dass der Protest nur dazu dient, die mögliche Amtseinführung von Pedro Sánchez zu stören. Sollte der PP-Vorsitzende nämlich nicht genügend Unterstützung im spanischen Parlament erhalten, was derzeit der Fall ist, wird der PSOE-Vorsitzende die Möglichkeit haben, einen Versuch zu unternehmen.
Quelle: Agenturen



