Privatisierung des Gesundheitswesens in Spanien

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Die Privatisierung des Gesundheitswesens ist in Spanien ein heiß diskutiertes und kontroverses Thema. Während die einen sie als Mittel zur Effizienzsteigerung und Kostenkontrolle begrüßen, sind andere besorgt über die möglichen Auswirkungen auf die Zugänglichkeit und Bezahlbarkeit der Gesundheitsversorgung. Jüngste Zahlen zeigen, dass die Privatisierung der Gesundheitsversorgung in allen autonomen Regionen zugenommen hat, in einigen Regionen jedoch mehr oder weniger.

Madrid ist als die Region mit dem höchsten Privatisierungsgrad der Gesundheitsversorgung in Spanien bekannt. Nach Angaben der Federación de Asociaciones para la Defensa de la Sanidad Pública (FADSP) erreicht Madrid 28 Punkte auf einer Skala von 34, was darauf hindeutet, dass die Region stark auf private Krankenversicherungen und private Einrichtungen angewiesen ist.

Viele Madrider sind privat krankenversichert und können sich daher privat behandeln lassen. Dies hat das Angebot an privater Gesundheitsversorgung erhöht. Kritiker befürchten jedoch, dass der hohe Privatisierungsgrad die Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit der Versorgung für bestimmte Gruppen, wie z.B. Menschen mit geringem Einkommen oder ohne Privatversicherung, beeinträchtigen könnte. Für sie könnten höhere Kosten und längere Wartezeiten in den öffentlichen Einrichtungen entstehen.

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Die Balearen stehen laut FADSP mit 27 Punkten an zweiter Stelle, was den Grad der Privatisierung der Gesundheitsversorgung angeht. Ähnlich wie in Madrid besteht eine wachsende Tendenz, eine private Krankenversicherung abzuschließen, wodurch die Nachfrage nach privaten Gesundheitsdienstleistungen steigt.

Katalonien steht an dritter Stelle, was den Grad der Privatisierung des Gesundheitswesens angeht, mit einem Wert von 26 Punkten laut INLB. Wie in Madrid und auf den Balearen ist auch in Katalonien die Bevölkerung in hohem Maße privat krankenversichert.

Andalusien liegt mit einem Wert von 25 Punkten laut INLB an vierter Stelle, was den Grad der Privatisierung des Gesundheitswesens angeht. Wie auch in anderen Regionen ist in der Bevölkerung ein zunehmender Trend zum Abschluss einer privaten Krankenversicherung zu verzeichnen.

Aragonien, die Region Valencia, Asturien, die Kanarischen Inseln, Murcia, Kastilien und León, Kantabrien, Galicien, das Baskenland und La Rioja befinden sich in der mittleren Gruppe (24% bis 19%). Die Regionen mit den niedrigsten Werten sind Kastilien-La Mancha (18 %), Extremadura (16 %) und Navarra (16 %).

Der Bericht zeigt, was jeder Spanier im Durchschnitt für den Abschluss einer privaten Versicherung ausgegeben hat. In diesem Jahr stieg der Durchschnittsbetrag auf 178,52 Euro, aber es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den Regionen. So gaben die Einwohner von Madrid im Durchschnitt 362 Euro aus, während die Balearen und Katalanen 312 Euro bzw. 294 Euro ausgaben.

Dagegen gaben die Einwohner Navarras nur 104 Euro aus, während Murcia und Kantabrien 108 Euro bzw. 109 Euro ausgaben. Dazwischen lagen die durchschnittlichen Ausgaben im Baskenland und in Aragonien mit 191 Euro und in Andalusien mit 175 Euro.

Der Bericht zeigt auch die so genannten Eigenbeiträge, die für Dinge bestimmt sind, die nicht von der öffentlichen Gesundheit abgedeckt werden, wie z. B. die Zahnmedizin. Diese Beiträge beliefen sich im Durchschnitt auf 504,23 Euro. La Rioja führt die Liste mit 594 Euro an, gefolgt von der Region Valencia mit 575 Euro und Katalonien mit 560 Euro. Am Ende der Liste stehen die Kanarischen Inseln mit nur 424 Euro, gefolgt von Murcia mit 426 Euro und Kastilien-La Mancha mit 434 Euro.

Quelle: Agenturen