In den Zeitungen und im Fernsehen wird berichtet, dass Braunbären in Spanien eine Plage sind. Es stimmt zwar, dass Bären auf der Suche nach Nahrung in Dörfern landen können, aber dass dies in ganz Spanien eine Plage darstellt, ist nicht wahr. Tatsächlich leben Bären nur im Norden des Landes, insbesondere in Kantabrien, Asturien, Kastilien und León sowie in den Pyrenäen.
Die Nachricht, dass Braunbären in Obstplantagen das Obst vom Baum fressen und Mülleimer leeren, ist nicht neu. In bestimmten Dörfern im Norden Spaniens, die mitten in der Natur liegen, kommt dies schon seit Jahren vor. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Lebensraum durch menschliche Aktivitäten wie Entwaldung und Landwirtschaft immer kleiner wird.
Nach jüngsten Schätzungen der Fundación Oso Pardo aus dem Jahr 2023 gibt es in Spanien mehr als 370 Braunbären, die sich auf das Kantabrische Gebirge im Norden des Landes und 76 Exemplare in den Pyrenäen verteilen. Dies ist eine kleine Population im Vergleich zu anderen Teilen Europas, in denen der Braunbär viel stärker vertreten ist.
Der Braunbär kommt vor allem in den nördlichen Bergregionen Spaniens vor, in den Regionen Asturien, Kantabrien, Galicien sowie Kastilien und León, und in geringerem Umfang in den Provinzen Huesca (Aragonien) und Lleida (Katalonien) in den Pyrenäen, wo er seinen Lebensraum mit Frankreich und Andorra teilt. Diese Gebiete bieten mit ihren ausgedehnten Wäldern, Bergen und Flüssen einen geeigneten Lebensraum für den Braunbären. Der bekannteste Ort, an dem Braunbären in Spanien gesichtet werden können, ist der Naturpark Somiedo in Asturien. Hier leben etwa 15 bis 20 Braunbären in freier Wildbahn.
Leider ist die Braunbärenpopulation in Spanien nach wie vor gefährdet und durch mehrere Faktoren bedroht. Die größte Bedrohung ist die Zerstörung des Lebensraums des Bären durch Abholzung, Landwirtschaft und Infrastrukturentwicklung. Dies kann zur Zersplitterung der Populationen führen und die genetische Vielfalt verringern. Außerdem sind Braunbären in einigen Gebieten immer noch Opfer von illegaler Jagd und Wilderei.
Die spanische Regierung hat mehrere Maßnahmen zum Schutz des Braunbären ergriffen. In einigen Gebieten ist es beispielsweise verboten, Bären zu jagen, während in anderen Gebieten strenge Vorschriften für den Bau von Infrastrukturen gelten. Darüber hinaus werden Programme zur Förderung von land- und forstwirtschaftlichen Aktivitäten aufgelegt, die auf die Anwesenheit des Braunbären Rücksicht nehmen. Es ist wichtig, dass diese Schutzmaßnahmen fortgesetzt und weiterentwickelt werden, damit die Braunbärenpopulation in Spanien wachsen und gedeihen kann.
Quelle: Agenturen





