In Sóller auf Mallorca regt sich Widerstand gegen geplante Gebührenerhöhung für Ferienunterkünfte. Eine neu gegründete Interessengruppe, Asociación ETV Sóller, formiert sich, um gegen die geplante Erhöhung der Müllabgabe von 259 auf 388 Euro pro Jahr für touristische Unterkünfte vorzugehen.
Die Erhöhung, die ab 2026 gelten soll, entspricht einer Steigerung von rund 50 Prozent und stellt für viele Eigentümer, insbesondere solche mit mehreren Objekten, eine erhebliche finanzielle Belastung dar.
Die Vereinigung, bestehend aus knapp 600 Betreibern, möchte zunächst das Gespräch mit der Stadtverwaltung suchen, behält sich aber auch eine rechtliche Prüfung der Beschlüsse vor. Kritisiert wird vor allem die fehlende nachvollziehbare Begründung für die Erhöhung sowie das Ausbleiben technischer Gutachten.
Viele Eigentümer fragen sich, warum gerade Ferienunterkünfte stärker belastet werden sollen, während andere Gebühren unverändert bleiben. Die Stadtverwaltung argumentiert, dass die Anpassung notwendig sei, um steigende Entsorgungs- und Recyclingkosten zu decken und das System nachhaltig zu finanzieren. Diese Erklärung scheint jedoch nicht alle zu überzeugen, da die Diskussionen in der Gemeinde weitergehen.
Ferienhausbesitzer betonen die Bedeutung ihrer Branche für die lokale Wirtschaft, da sie zahlreiche Einheimische beschäftigen und zur Belebung der Nebensaison beitragen. Eine Vermieterin äußert die Befürchtung, dass steigende Kosten einige Vermieter zur Aufgabe zwingen oder zu Preiserhöhungen führen könnten.
Für die kommenden Wochen sind Gespräche zwischen der Asociación ETV Sóller und Vertretern der Gemeinde geplant. Zudem ist eine Bürgerversammlung für Anfang November vorgesehen, deren genauer Termin noch bekannt gegeben wird. Bis dahin bleiben viele Fragen offen, und die Einwohner von Sóller werden die Entwicklung aufmerksam verfolgen.
Quelle: Agenturen