Die Frau des Oppositionsführers Alexej Nawalni, Julia Nawalnaja, sagte am Freitag (16.02.2024), dass Präsident Wladimir Putin und sein Gefolge für den Tod ihres Mannes in einem arktischen Gefängnis in Russland „bezahlen“ werden. „Ich weiß nicht, ob wir den schrecklichen Nachrichten glauben sollen, die wir nur von den offiziellen Medien erhalten. Seit vielen Jahren (…) können wir Putin und seiner Regierung nicht glauben. Sie lügen die ganze Zeit. Aber wenn das wahr ist, möchte ich, dass Putin und sein ganzes Gefolge – seine Regierung, seine Freunde – wissen, dass sie für das, was sie unserem Land, meiner Familie und meinem Mann angetan haben, bestraft werden“, sagte Nawalnaja.
„Sie werden vor Gericht gestellt werden, und dieser Tag wird bald kommen“, betonte sie in einer kurzen Erklärung auf der Münchner Sicherheitskonferenz, wo sie von den Zuhörern mit Applaus unterstützt wurde. Nawalnaja stand auf und appellierte an die internationale Gemeinschaft und alle Menschen in der Welt, sich im Kampf gegen das „Böse“, das Putin repräsentiert, zu vereinen.
„Wir müssen uns vereinen und gegen dieses Übel kämpfen. Wir müssen gegen dieses furchtbare Regime in Russland kämpfen. Dieses Regime und Wladimir Putin müssen persönlich für all die Gräueltaten verantwortlich gemacht werden, die sie in den letzten Jahren in unserem Land begangen haben“, betonte sie.
Nawalnaja gestand, dass sie lange darüber nachgedacht habe, ob sie in München bleiben und an der Sicherheitskonferenz teilnehmen oder zu ihren Kindern reisen solle, aber Nawalni selbst habe sie zum Bleiben bewogen. „Ich dachte: Was hätte Alexej in meiner Situation getan? Und ich bin sicher, dass er hier auf diesem Podium sitzen würde“, betonte sie.
Im vergangenen Dezember wurde Navalni von einem Gefängnis in der Region Wladimir, weniger als 200 Kilometer von Moskau entfernt, in ein Gefängnis am Polarkreis in der Nähe des Uralgebirges verlegt, wo er nach Angaben der Gefängnisbehörde starb.
Navalni wurde in Russland in einem als politisch motiviert bezeichneten Prozess verurteilt, als er und seine Frau 2021 aus Berlin nach Russland zurückkehrten, wo er sich nach Angaben seiner Verbündeten von einer Vergiftung durch den Föderalen Sicherheitsdienst im Jahr zuvor erholt hatte. Am 7. Dezember rief Navalni vom Gefängnis aus dazu auf, bei den Wahlen am 17. März 2024 gegen Putin zu stimmen.
Quelle: Agenturen
