„¿Quien es la última?”

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Wenn wir eine Schlange sehen, sei es beim Bäcker, in der Apotheke oder an der Bushaltestelle, ist es oft instinktiv, sich anzustellen. Dieses Phänomen des „sich hinten anstellen” ist tief in den sozialen Gewohnheiten und Verhaltensweisen verwurzelt. In der spanischen Kultur wird dieses Ritual jedoch von der Frage „¿Quien es la última?” begleitet, was auf Deutsch „Wer ist der Letzte?” bedeutet.

Das Warten in einer Schlange ist an sich schon eine Form der Höflichkeit und des gegenseitigen Respekts. Wenn man fragt „Wer ist der Letzte?”, zeigt man, dass man die Reihenfolge respektiert und die Schlange nicht einfach so durcheinanderbringen möchte.

Das Warten in einer Schlange kann lästig sein, aber es ist auch ein Moment der gemeinsamen Erfahrung. Alle in der Schlange haben das gleiche Ziel, und in dieser gemeinsamen Erfahrung entsteht eine Art vorübergehende Gemeinschaft. Die Frage „¿Quien es la última?” verstärkt dieses Gemeinschaftsgefühl.

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Gustav Knudsen | Reflexivum

Interessanterweise unterscheidet sich das Phänomen des Wartens in einer Schlange von Kultur zu Kultur. In vielen westlichen Ländern, wie Deutschland, ist das Bilden einer Schlange meist ein automatischer Reflex (oder auch nicht). Die Menschen wissen intuitiv, wo die Schlange beginnt und wer hinter wem steht. In anderen Kulturen, wie beispielsweise in Spanien, ist die Schlange vielleicht weniger sichtbar organisiert, sodass die Frage „¿Quién es la última?” unerlässlich ist, um die Reihenfolge zu verstehen.

In einigen Ländern ist es auch nicht ungewöhnlich, dass mehrere Personen gleichzeitig bedient werden, wodurch die Notwendigkeit eines klaren Anfangs und Endes der Schlange entfällt. Hier bietet die Frage eine Möglichkeit, die soziale Harmonie aufrechtzuerhalten und Klarheit in einer potenziell verwirrenden Situation zu schaffen.

Die Frage „¿Quién es la última?” hat auch eine psychologische Bedeutung. Sie ermöglicht es den Menschen, sich an die Situation anzupassen, ohne dass visuelle Hinweise erforderlich sind. Die Frage ermöglicht es der Person auch, sozialen Kontakt herzustellen, wenn auch nur kurz, was dazu beitragen kann, dass die Zeit schneller vergeht.

Darüber hinaus macht die Frage der letzten Person in der Schlange klar, dass sie die nächste Ansprechperson für Neuankömmlinge ist. Dies verhindert Verwirrung und mögliche Konflikte darüber, wer an der Reihe ist, was zu einer reibungsloseren, besser organisierten Erfahrung für alle beiträgt.

Quelle: Agenturen