„Radikale“ Regierung Südafrikas aus der neuen G20 ausgeschlossen

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 5 Minuten -

Die Trump-Regierung ist sich sicher: Die „radikale“ Regierung Südafrikas ist den Interessen ihrer eigenen Bürger abträglich, und aus diesem und anderen Gründen wird die USA Pretoria keine Einladung zur Teilnahme an der neuen G20, der Gruppe der größten Volkswirtschaften der Welt, aussprechen.

Das US-Außenministerium betont, dass „es Raum für Meinungsverschiedenheiten in gutem Glauben gibt, aber nicht für Unehrlichkeit oder Sabotage”, und geht hart gegen die Nachfolger von Präsident Nelson Mandela vor.

Aus diesem und anderen Gründen plant die USA nicht, Pretoria zur Teilnahme an der neu formierten G20 einzuladen. Das Außenministerium unter der Leitung von Marco Rubio hat betont, dass zwar „Raum für Meinungsverschiedenheiten in gutem Glauben“ bestehe, jedoch nicht „für Unehrlichkeit oder Sabotage“. Für Washington haben die derzeitigen politischen Maßnahmen das afrikanische Land in eine prekäre wirtschaftliche Lage gebracht.

Lesetipp:  Aufruf zur Waffenruhe im Gazastreifen
Gustav Knudsen | Serendipity

Die Vorwürfe des Außenministers sind scharf und richten sich direkt gegen die wirtschaftliche und soziale Politik des afrikanischen Landes. Rubio erklärte, dass „die Wirtschaft Südafrikas unter einem durch Rassismus motivierten, schwerfälligen Regulierungssystem stagniert”. Darüber hinaus bedauert er, dass „Mandelas Nachfolger die Versöhnung durch Umverteilungsmaßnahmen ersetzt haben, die Investitionen unattraktiv machten und die talentiertesten Bürger Südafrikas ins Ausland trieben”. Die Kritik erstreckt sich auch auf die „Rassenquoten“, die laut Außenministerium „den privaten Sektor lahmgelegt haben“, während die grassierende „Korruption den Staat in den Bankrott treibt“.

Im Zentrum dieser Kontroverse steht auch die angebliche Unterdrückung der Afrikaner durch den südafrikanischen Staat, ein weiterer Streitpunkt in den bilateralen Beziehungen.

Unter der Führung von Präsident Trump wird die G20 in vier spezifische Arbeitsgruppen umstrukturiert, mit dem Ziel, in drei Schlüsselbereichen bedeutende Fortschritte zu erzielen. Dazu gehören die Beseitigung übermäßiger regulatorischer Belastungen, die Entlastung von Lieferketten zur Gewährleistung einer erschwinglichen und sicheren Energieversorgung und die Förderung neuer Technologien und Innovationen.

Die ersten Vorbereitungs- und Finanzsitzungen sollen am 15. und 16. Dezember 2025 in Washington D.C. stattfinden und den Beginn einer Reihe von Treffen markieren, die sich über das gesamte Jahr 2026 erstrecken werden. In einer Zeit, in der die Weltwirtschaft tiefgreifenden Veränderungen durch disruptive Technologien wie künstliche Intelligenz gegenübersteht und in einigen Sektoren ideologische Bedenken hinsichtlich grüner Energie in den Hintergrund treten, zeigt sich der US-Präsident bereit, diesen neuen Weg anzuführen.

Die G20 oder Gruppe der Zwanzig ist ein internationales Forum, in dem die Regierungen und Zentralbankpräsidenten der 19 größten Volkswirtschaften der Welt sowie der Europäischen Union zusammenkommen. Sie wurde 1999 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, politische Maßnahmen zur Förderung der internationalen Finanzstabilität zu erörtern. Sie repräsentiert etwa 80 % des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP), zwei Drittel der Weltbevölkerung und 75 % des internationalen Handels.

Die Entscheidungen und Debatten, die auf ihren Gipfeltreffen und Ministerkonferenzen stattfinden, haben in der Regel erhebliche Auswirkungen auf die Ausrichtung der Weltwirtschaft und die Koordinierung der Politik zwischen ihren Mitgliedern. Die von der Trump-Regierung vorgeschlagene Neugestaltung zielt darauf ab, ihre Prioritäten auf Deregulierung und technologische Innovation auszurichten, was einen möglichen Paradigmenwechsel in ihrer Agenda markiert.

Außenminister Marco Rubio hat die Strategie der Vereinigten Staaten für die Gestaltung dieser neuen G20 präzise umrissen. Mit seinen Worten: „Wir werden Freunde, Nachbarn und Partner zur US-amerikanischen G20 einladen”. Die Absicht ist klar: „Wir werden die größten Volkswirtschaften der Welt sowie aufstrebende Partner und Verbündete an den Tisch der USA einladen.“ Diese Erklärung unterstreicht eine Politik strategischer Allianzen, bei der ideologische Affinität und gemeinsame wirtschaftliche Interessen grundlegende Kriterien zu sein scheinen.

Ein greifbares Beispiel für diese neue Ausrichtung ist die Einladung an Polen, eine Nation, die laut Rubio „einst hinter dem Eisernen Vorhang gefangen war, heute aber zu den 20 größten Volkswirtschaften der Welt gehört“ und „sich uns anschließen wird, um ihren rechtmäßigen Platz“ in diesem Eliteforum einzunehmen. Diese Aufnahme würdigt nicht nur das Wirtschaftswachstum Warschaus, sondern sendet auch eine geopolitische Botschaft über die Bedeutung aufstrebender Demokratien auf globaler Ebene.

Die Entscheidung der Trump-Regierung, Südafrika nicht zur G20 einzuladen, hat vielfältige Auswirkungen, sowohl für das afrikanische Land als auch für die Dynamik des internationalen Forums. Auf symbolischer Ebene könnte die Ausgrenzung Südafrikas, einer der größten Volkswirtschaften Afrikas und Mitglied der BRICS, als Versuch interpretiert werden, globale Allianzen neu zu definieren und Partnern Vorrang einzuräumen, die sich enger an der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Vision der Vereinigten Staaten ausrichten.

Diese Maßnahme könnte eine breitere Debatte über die Repräsentativität und Legitimität der G20 als Forum für globale Wirtschaftsführung auslösen.

Im Jahr 2026 wird die USA die wichtige Aufgabe übernehmen, Gastgeber für die 20 größten Volkswirtschaften der Welt zu sein, ein Ereignis, das seit 2009 nicht mehr stattgefunden hat. Dieser Gipfel, der mit dem 250. Jahrestag der Unabhängigkeit der USA zusammenfällt, bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Grundwerte zu feiern und zu vermitteln, die nach Ansicht der Regierung die Größe des Landes begründet haben.

Der Außenminister schließt mit Begeisterung und bekräftigt: „Wir werden diese Werte und mehr zeigen, wenn wir im Dezember 2026 den G20-Gipfel in einer der großen Städte der Vereinigten Staaten, Miami, Florida, ausrichten.“ Die Wahl dieses Handels- und Kulturzentrums unterstreicht die Absicht, ein Bild von Dynamik und wirtschaftlicher Offenheit zu vermitteln.

Die Ziele der neuen G20, wie sie von der Trump-Regierung formuliert wurden, konzentrieren sich auf eine pragmatische und wachstumsorientierte Wirtschaftsagenda. Ihre Ziele spiegeln in der Tat eine klare Präferenz für ein markt- und technologiegetriebenes Wachstumsmodell mit weniger staatlicher Intervention und größerer Energieautonomie wider.

Quelle: Agenturen