Spanien hat nach dreijähriger Wartezeit einen neuen Plan zur Eindämmung des Rauchens und zum Schutz der Gesundheit vorgestellt: den Integralen Plan zur Prävention und Eindämmung des Tabakkonsums 2024-2027 (PIT). Der Plan konzentriert sich auf fünf Hauptziele: Prävention des Tabakkonsums, Förderung der Raucherentwöhnung, Verringerung der Rauchbelastung, Förderung der Forschung und Stärkung der Zusammenarbeit.
Der neue Tabakplan bringt einige bedeutende Änderungen für Raucher und Nichtraucher in Spanien mit sich. Eines der am meisten diskutierten Themen ist das mögliche Rauchverbot auf Terrassen von Bars und Restaurants. Das Ministerium erwägt, Terrassen als neue rauchfreie Bereiche im Freien auszuweisen, auch wenn dies nicht ausdrücklich in dem verabschiedeten Plan vorgesehen ist, denn es ist erwiesen, dass Passivrauchen auch im Freien schädlich ist. Der Plan umfasst eine gesetzliche Ausweitung der rauchfreien Zonen und ein Verbot des Gebrauchs von E-Zigaretten in bestimmten öffentlichen und sozialen Außenbereichen.
Der Plan selbst sieht kein ausdrückliches Rauchverbot auf Terrassen von Gaststätten vor. Das Ministerium hat jedoch seine Absicht bekundet, Terrassen als neue rauchfreie Außenbereiche auszuweisen. Dies würde bedeuten, dass ein generelles Rauchverbot für Terrassen von Bars und Restaurants gelten würde. Ein solches Verbot müsste jedoch zunächst in einem Gesetz verankert und vom Abgeordnetenhaus genehmigt werden.
Eine frühere Version des Plans sah vor, das Rauchen in privaten Räumen wie Autos und Wohnungen zu verbieten, insbesondere wenn Minderjährige anwesend sind. Diese Bestimmung wurde jedoch auf Wunsch einiger autonomer Regionen aus der endgültigen Fassung gestrichen. Das Rauchen in privaten Räumen wird daher vorerst weiterhin erlaubt sein.
Seit 2005, als das erste Gesetz zur Verhinderung und Begrenzung des Tabakkonsums verabschiedet wurde, sind die Verbrauchssteuern auf Tabak um 122 % gestiegen. Der Plan sieht jedoch weitere Verbrauchssteuererhöhungen vor, um die Preise für Zigarettenpackungen anzuheben und vom Rauchen abzuhalten. Auch eine spezifische Steuer auf nikotinhaltige E-Zigaretten wird in Betracht gezogen. Die Ministerin hat zugesagt, dass die Einnahmen aus diesen Steuern in die Gesundheitspolitik investiert werden sollen.
Ein weiterer bemerkenswerter Punkt des Plans ist die Einführung einer neutralen oder generischen Verpackung für Zigaretten. Das bedeutet, dass alle Zigarettenpackungen einheitlich sein werden, mit einer abweisenden Farbe wie Grau-Grün und dem Markennamen in kleiner Schrift. Diese Maßnahme wurde bereits in 22 anderen Ländern eingeführt und hat sich nach Angaben des WHO Collaborating Centre for Tobacco Control bei der Senkung der Raucherquote als wirksam erwiesen.
Der Plan zielt darauf ab, Werbung, Verkaufsförderung und Sponsoring für verwandte Produkte und neue Tabakerzeugnisse wie E-Zigaretten den derzeitigen Vorschriften für Tabakerzeugnisse gleichzustellen. Außerdem wird ein Verbot von Aromazusätzen in Tabakerzeugnissen und verwandten Produkten in Erwägung gezogen, das im Einklang mit den künftigen EU-Vorschriften steht. Außerdem wollen sie Einweg-Dampfprodukte verbieten.
Quelle: Agenturen