Rekord bei Steuereinnahmen – trotz Haushaltsdefizit

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Spanien schloss das Jahr 2023 mit einem Haushaltsdefizit von 53,6 Milliarden Euro ab, das sind 10,2 Milliarden weniger als im Jahr 2022. Der Rückgang des Haushaltsdefizits um ein Prozent des BIP übertraf alle Erwartungen und wurde durch ein Rekordsteueraufkommen in Höhe von 271,9 Milliarden Euro ermöglicht.

Auf der Pressekonferenz zur Umsetzung des Haushalts 2023 erklärte die Erste Vizepräsidentin und Finanzministerin, dass der Anstieg der Steuereinnahmen um 6,4 % zu etwa zwei Dritteln auf das bemerkenswerte Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen zurückzuführen ist, während der Rest auf die Inflation zurückzuführen ist.

Die Einkommenssteuer (IRPF) brachte dank des Beschäftigungswachstums 120,3 Milliarden Euro (+9,9 %) ein, die Körperschaftssteuer (impuesto de sociedades) 35,1 Milliarden Euro (+9 %). Die Mehrwertsteuer (IVA) brachte 83,9 Milliarden Euro ein (+1,6 %), trotz der Senkung des Steuersatzes für Energie und Lebensmittel, die 4,3 Milliarden Euro kostete. Die Verbrauchssteuern (impuestos especiales) brachten 20,8 Milliarden Euro (+2,8%) ein, davon 591 Millionen Euro durch die neue Kunststoffsteuer.

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Das öffentliche Defizit ist in den letzten drei Jahren um fast 6,5 % gesunken, während es im Jahr 2020 aufgrund des Pandemieschocks noch bei 10 % lag. Die Schuldenquote (das Verhältnis von Schulden zum BIP) ist im gleichen Zeitraum um 17,6 % gesunken.

Die Koalitionsregierung hat sich zum Ziel gesetzt, das Haushaltsdefizit bis 2024 weiter auf 3 % zu senken. Dieses Ziel steht im Einklang mit dem Stabilitätsplan der Europäischen Union (EU). Das neue politische Jahr mit drei anstehenden Wahlen (im Baskenland im April, in Katalonien im Mai und bei den Europawahlen im Juni) führt zu Spannungen und Reibereien innerhalb der Koalition, die versucht, sich abzuheben und Wahlen zu gewinnen.

Aufgrund der vorgezogenen Wahlen in Katalonien hat die Regierung den Haushalt 2023 verlängert. Das Fehlen eines neuen Haushalts für 2024 gefährdet einige wichtige Maßnahmen und Vereinbarungen der Regierungskoalition, die in der Fortführung des Haushalts 2023 nicht enthalten waren.

Es gibt auch andere Möglichkeiten, z.B. dass die Regierung Maßnahmen durch königliche Dekrete genehmigen muss. Außerdem müssen sich die Fraktionen mit Änderungsanträgen darum bemühen, dass sie im Kongress ratifiziert werden. Diese könnten von der Anpassung der Einkommenssteuer an den neuen Mindestlohn bis zur Anhebung des Referenzindexes für öffentliche Versorgungsleistungen, Sozialleistungen und Beamtengehälter reichen.

Quelle: Agenturen