„Relativ“ geringer Wasserverbrauch auf Mallorca

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Die Dürre der letzten Monate hat in Spanien bereits zu ersten Maßnahmen zur Einschränkung des Wasserverbrauchs geführt. Katalonien ist die erste Region, die für mehr als 200 Gemeinden eine Notstandsphase festgelegt hat. Hier dürfen rund sechs Millionen Menschen nicht mehr als 200 Liter pro Einwohner und Tag verbrauchen, sei es für den gewerblichen, industriellen, privaten oder Freizeitgebrauch.

Die Situation betrifft vorerst nur Katalonien, aber in Andalusien ist die Lage in der Provinz Málaga ebenfalls dramatisch, so dass auch dort Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs ergriffen werden dürften. Doch welche autonomen Regionen verbrauchen laut Statistik am meisten Wasser?

Angesichts dieser heiklen Situation hat das spanische Statistikamt (INE) den durchschnittlichen täglichen Wasserverbrauch pro Region wieder ins Blickfeld gerückt. Sein jüngster Bericht über Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, der 2022 mit Daten aus dem Jahr 2020 veröffentlicht wurde, zeigt, welche Regionen am meisten und welche am wenigsten Wasser pro Einwohner verbrauchen.

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Der landesweite Durchschnittsverbrauch der spanischen Haushalte lag in diesem Jahr bei 133 Litern pro Kopf und Tag und damit exakt auf dem gleichen Niveau wie in der vorherigen Erhebung aus dem Jahr 2018. Aus den Zahlen der Erhebung geht hervor, dass 72 % des verteilten Wassers für die Haushalte bestimmt sind. Der Rest wird zu 19,5 % von den Wirtschaftssektoren und zu 8,5 % von den Gemeinden verbraucht.

Was den höchsten erfassten und verteilten Wasserverbrauch betrifft, so stehen die bevölkerungsreichsten Regionen an der Spitze der Liste: Andalusien, Katalonien und die Region Madrid. Betrachtet man jedoch den durchschnittlichen Verbrauch der Haushalte im Detail, so ändert sich das Bild. In diesem Bereich sind die Einwohner Kantabriens mit 165 Litern pro Einwohner und Tag die größten Wasserverbraucher. Es folgen die Einwohner der Region Valencia (157 Liter) und der Region Murcia (150 Liter).

Ein Beispiel für einen Haushalt in Kantabrien, der sehr viel Wasser verbraucht, ist eine vierköpfige Familie mit einem Swimmingpool im Garten. Wenn alle vier duschen, die Waschmaschine und den Geschirrspüler benutzen und den Pool auffüllen, kann der tägliche Verbrauch schnell 800 Liter oder mehr erreichen.

Auch in der Landwirtschaft Murcias ist der Wasserverbrauch aufgrund des intensiven Gemüseanbaus in Gewächshäusern hoch. Für die Bewässerung von Kulturen wie Tomaten, Gurken und Paprika wird dort eine extrem hohe Wassermenge benötigt. So kann 1 Hektar Tomatenanbau leicht 3 Millionen Liter Wasser pro Jahr verbrauchen.

Am unteren Ende der Liste der Wasserverbraucher und weit unter dem nationalen Durchschnitt liegen Regionen wie das Baskenland (97 Liter pro Einwohner und Tag), die Balearen (117 Liter), Navarra (120 Liter), Extremadura (120 Liter) und die autonomen Städte Ceuta und Melilla (122 Liter).

Der niedrige Wasserverbrauch im Baskenland ist vor allem auf das gemäßigte maritime Klima zurückzuführen, so dass der Bedarf an Gartenbewässerung dort viel geringer ist als in trockeneren Regionen.

Auf den Balearen ist der niedrige Verbrauch teilweise auf den Tourismus zurückzuführen. Die Hotels dort gehen sparsam mit Wasser um, um Kosten zu sparen und die Gäste zur Nachhaltigkeit zu ermutigen. So werden beispielsweise Handtücher und Bettwäsche nur auf Anfrage gewaschen.

Im Gegensatz dazu ist der Verbrauch in der Extremadura geringer, da es sich um eine dünn besiedelte Region mit viel Landwirtschaft und wenig Industrie handelt. Das Wasser wird dort hauptsächlich für die Viehzucht und nicht für den Hausgebrauch verwendet.

Quelle: Agenturen