Die „Mallorca-Saga“ geht mit Band 3 – Zeiten des Umbruchs – weiter, und schliesst nahtlos an die beiden vorhergehenden Bände an. Auch für mich als Leser. Zwar liegen jetzt schon ein paar Monate zwischen dem Zuklappen von Band 2 und dem Aufschlagen von Band 3 – aber das fällt mir gar nicht auf. Es war wie ein Familientreffen. Nach den ersten Seiten war ich wieder auf Mallorca und auf Kuba.
Schon nach dem Lesen der ersten Zeilen sind die Geschichte und seine Protagonisten dermassen präsent. Dennoch empfehle ich allen „Quereinsteigern“ Band 1 und Band 2 vorher zu lesen.
Die Skizzierung der Charaktere und die einfühlsame Sprache und Schilderung der Situationen ist von der gleichen Güte wie zuvor. Dem Autorenduo hinter Carmen Bellmonte ist eine spannende, erlebnisreiche Fortsetzung gelungen. Sagt man doch oft genug dass „Fortsetzungen“ nicht an die Vorgänger herankommen, ist das mit „Zeiten des Umbruchs“ ganz und gar nicht der Fall, eher das Gegenteil. Die „Mallorca-Saga“ wird von Band zu Band besser.
Band 3 der Mallorca-Saga um die Familie Delgado beginnt im Jahr 1945 und schließt nahtlos an seine Vorgänger an. Es ist zwar nicht zwingend notwendig, die Vorgänger gelesen zu haben, jedoch sehr ratsam, denn so fällt es um einiges leichter den Lebensweg der Protagonisten zu verstehen, ihr Handeln, Fühlen und Denken angemessen zu beurteilen, ihren privaten und beruflichen Werdegang zu würdigen. Die Familiensaga um Antonia, Carla und Leo zieht sich durch mehrere Generationen, Eltern, Kinder, Enkelkinder.
Detailliert beleuchtet und akribisch analysiert werden die Schicksalsschläge jedes einzelnen Protaonisten geschildert, wie sie diese „verkraften“, immer wieder aufs Neue private sowie berufliche Entscheidungen treffen müssen. Von denen sie ebenso wenig wie der Leser wissen ob sie die richtigen sein werden. Dadurch bleibt die Spannung durchgehend erhalten – jeder Konflikt, jede Entscheidung, jede Emotion – wird authentisch und nachvollziehbar geschildert, was das Eingangs beschriebene Gefühl nochmals verstärkt, die einzelnen Familien – und deren Mitglieder persönlich zu kennen.
Erneut gibt es in „Zeiten des Umbruchs“ ein Wechselbad der Gefühle, alle Emotionen sind vertreten, Liebe, Hass, Schmerz, Trauer. Ein jeder der Protagonisten hat sein Päckchen zu tragen – wie im echten Leben halt – was sehr gefühlvoll geschildert wird. Das schon lange anhaltende Familienzerwürfnis konnte immer noch nicht beigelegt werden.
Die Seiten des Buches konnte ich gar nicht schnell genug umblättern, so sehr hat mich die Geschichte gepackt – ich bin jetzt schon gespannt auf den vierten Teil. Bestnote für einen großartigen dritten Teil. Hier trifft eine spannende, emotionale Familiensaga auf historische Hintergründe und interessante Fakten zum Weinbau.