Rücktritt von Premierminister Sánchez? Oder Neuwahlen?

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Eine Umfrage für die Nachrichtenwebsite 20 Minutos zeigt, dass 60 % der Spanier der Meinung sind, dass Ministerpräsident Pedro Sánchez zurücktreten oder Neuwahlen ausrufen sollte. Grund dafür ist ein Korruptionsskandal innerhalb seiner Partei, der PSOE. Einer anderen Umfrage zufolge wird dieser Skandal einen großen Einfluss auf mögliche Wahlergebnisse haben.

Auch unter den Anhängern der PSOE herrscht Zweifel. Mehr als ein Drittel ist der Meinung, dass Sánchez Neuwahlen ausrufen sollte, während fast ebenso viele lieber seinen Rücktritt sehen würden. Etwas mehr als die Hälfte der PSOE-Wähler möchte jedoch, dass er als Ministerpräsident im Amt bleibt.

Sollte Pedro Sánchez dennoch zurücktreten, wünscht sich die Mehrheit Neuwahlen ohne ihn als Kandidaten. Nur ein Viertel würde Neuwahlen mit ihm befürworten. Eine kleine Gruppe ist der Meinung, dass er einfach ersetzt werden sollte, ohne Neuwahlen.

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In der Opposition ist die Kritik viel härter. Mehr als 80 % der Wähler der PP und Vox wollen Neuwahlen ohne Pedro Sánchez.

Der Korruptionsskandal hat die PSOE hart getroffen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Partei innerhalb eines Monats mehr als 5 % der Stimmen verloren hat. Unterdessen bleibt die Partido Popular (PP) stabil bei 36 % und liegt damit fast 10 % vor den Sozialisten. Dieser Vorsprung ist der größte seit langem und bringt die PP einer möglichen Regierungsmehrheit näher.

Die linken Parteien haben es schwer. Sumar legt leicht zu, aber Podemos verliert deutlich. Dadurch sinkt der Gesamtanteil der Stimmen für die Linke weiter. Die rechte Partei Vox wächst hingegen und hätte zusammen mit der PP nun genug Sitze, um eine Mehrheit im spanischen Parlament zu bilden.

Die Umfrage zeigt auch, dass die Wähler der rechten Parteien loyaler sind. Fast alle Vox-Wähler und ein großer Teil der PP-Wähler aus dem Jahr 2023 würden wieder dieselbe Partei wählen. Bei der PSOE ist dieser Anteil deutlich geringer, und viele Wähler wechseln zur PP.

Im Mittelpunkt des Skandals steht Santos Cerdán, ein hochrangiger PSOE-Funktionär. Nach Angaben der Justiz stand er hinter einem Korruptionsnetzwerk, in das auch andere bekannte Parteimitglieder verwickelt sind. Dies führte kürzlich zu Durchsuchungen im Hauptquartier der PSOE.

Es ist klar, dass der Skandal um Cerdán nicht ohne Folgen bleiben wird. Die Unterstützung für die PSOE sinkt rapide, und die Rechte weiß dies zu nutzen. Die kommenden Monate werden für die Erholung der Linken in Spanien entscheidend sein.

Trotz aller Kritik will Pedro Sánchez nicht zurücktreten. Er bleibt dabei, dass es erst 2027 wieder Wahlen geben wird. Dennoch wächst der Druck sowohl aus der spanischen Bevölkerung als auch aus seiner eigenen Partei.

Quelle: Agenturen