In Sóller, einem normalerweise lebhaften Ort auf Mallorca, herrscht in diesem Juli eine auffällige Ruhe. Wo die Terrassen normalerweise voller Touristen sind, bleiben die Stühle jetzt leer. Unternehmer aus dem Gastgewerbe melden nicht nur einen Rückgang der Besucherzahlen, sondern auch einen Personalmangel, da viele Mitarbeiter im Urlaub sind.
Laut lokalen Gastronomen geben Touristen in diesem Jahr weniger Geld aus. Bereits im Frühjahr wurde auf den Balearen vor einem zurückhaltenden Konsumverhalten der Urlauber gewarnt. Das schlägt sich nun in leeren Tischen und weniger Arbeitsdruck nieder, sodass viele Gastronomie-Mitarbeiter selbst Urlaub nehmen.
Verschärft wird die Situation dadurch, dass Festangestellte nicht immer auf Verstärkung zählen können. Während normalerweise in dieser Zeit zusätzliches Personal eingestellt wird, bleibt dieses nun aus. Einige nehmen bewusst Urlaub, andere wollen unter den aktuellen Umständen nicht arbeiten.
Hinzu kommt, dass die Einwohner von Sóller schon seit längerem über den Massentourismus und den Verkehr in ihrer Stadt klagen. Störungen in den Tunnelverbindungen und Probleme mit den öffentlichen Verkehrsmitteln haben die Frustration weiter geschürt. Hat diese wachsende Unzufriedenheit unter der lokalen Bevölkerung dazu geführt, dass Touristen andere Reiseziele bevorzugen? Und was bedeutet dieser Rückgang für die Wirtschaft der Region?
Dennoch sind nicht alle Reaktionen negativ. Einige Gastronomen nutzen die Ruhe für Wartungs- und Renovierungsarbeiten. Sie hoffen, dass sich das Blatt im August wendet und die Besucher doch noch zurückkommen. Die Unsicherheit über den Verlauf der Saison bleibt jedoch groß.
Die kommenden Wochen werden für den Ferienort Sóller entscheidend sein. Handelt es sich nur um einen vorübergehenden Rückgang oder ist dies ein Zeichen für einen strukturellen Wandel des Tourismus auf Mallorca? Die Antwort darauf wird der Sommer vorerst offen lassen. Fotos von den Terrassen finden Sie HIER.
Quelle: Agenturen