Die erste russische Mission zum Mond seit fast einem halben Jahrhundert ist gescheitert. Was genau schief gelaufen ist, wird derzeit untersucht. Zu diesem Zweck wird eine „interministerielle Kommission“ gebildet.
Nach Angaben von Roskosmos ereignete sich am Samstag (19.08.2023) ein Zwischenfall bei einem Manöver vor der Mondlandung, die im Prinzip für Montag geplant war. Kurz vor Mittag deutscher Zeit brach die Kommunikation mit Luna-25 ab.
Die Sonde sollte Bodenproben nehmen und nach Wasser suchen. Für Russland stand viel Prestige auf dem Spiel. Das Land, das bis 2040 eine Raumstation auf dem Mond errichten will, wollte beweisen, dass es trotz der Sanktionen des Westens wegen des Krieges in der Ukraine weiterhin in der Lage ist, im Weltraum zu konkurrieren.
Luna-25 wurde vor mehr als einer Woche gestartet. Die 1.800 Kilogramm schwere Sonde landete am vergangenen Mittwoch in einer Umlaufbahn um den Mond. Seitdem ist Luna-25 auf der Suche nach einem geeigneten Landeplatz in der Nähe des Mondsüdpols.
Es war die erste russische Mission zum Mond seit der sowjetischen Raumsonde Luna-24 im Jahr 1976. Eigentlich hatte Roskosmos bei dem neuen Mondprogramm mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA zusammengearbeitet, doch nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine am 24. Februar 2022 stellte die ESA diese Zusammenarbeit ein.
Derzeit ist auch Indien mit einem eigenen Raumschiff auf dem Weg zum Mond. Die Landung von Chandrayaan-3 ist für Ende dieses Monats geplant. Im Erfolgsfall wäre Indien nach der Sowjetunion, den Vereinigten Staaten und China das vierte Land, das eine erfolgreiche Mondlandung durchführt.
Quelle: Agenturen