Ryanair droht mit Preiserhöhungen

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Ryanair hat angekündigt, die Ticketpreise in Spanien zu erhöhen, falls das Verbraucherministerium eine Strafe in Höhe von 179 Millionen Euro nicht zurücknimmt. Das Bußgeld wurde wegen der Erhebung von Gebühren für Handgepäck verhängt, eine Praxis, die von den Behörden als illegal angesehen wird.

Michael O’Leary, der Vorstandsvorsitzende von Ryanair, bezeichnete das Bußgeld als „illegal“ und „absurd“ und betonte, dass die Preise für Millionen von Verbrauchern steigen würden, wenn es nicht aufgehoben würde. Er argumentierte, dass die europäische Gesetzgebung den Fluggesellschaften die Freiheit gibt, ihre eigenen Preise und Strategien ohne Einmischung von Regierungsbeamten festzulegen.

Die Geldbuße, die im November 2024 verhängt wird, betrifft nicht nur Ryanair, sondern auch andere Billigfluggesellschaften wie Vueling, EasyJet, Norwegian und Volotea. Das von Minister Pablo Bustinduy geleitete Ministerium für Verbraucherangelegenheiten betrachtet die Erhebung von Gebühren für Handgepäck und andere Extras als schwerwiegenden Verstoß gegen die Rechte der Verbraucher. Bustinduy erklärte, er sei trotz der Kritik von Ryanair entschlossen, die Rechte der spanischen Verbraucher zu verteidigen.

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Als Reaktion auf die Geldbuße kritisierte O’Leary Minister Bustinduy scharf und nannte ihn unter anderem einen „verrückten kommunistischen Minister“. Diese Äußerungen führten zu weiteren Spannungen zwischen Ryanair und der spanischen Regierung. Bustinduy betonte daraufhin, dass er sich ungeachtet der Beleidigungen weiterhin für die Rechte der Verbraucher einsetzen werde.

Die Europäische Kommission hat nun ein Verfahren eingeleitet, um zu prüfen, ob Spanien bei der Verhängung dieser Geldbußen das EU-Recht korrekt angewandt hat. Dieses als EU-Pilot bezeichnete Verfahren soll den Sachverhalt und die Rechtslage klären und etwaige Probleme bei der Anwendung des EU-Rechts beheben. Der spanische Verband der Fluggesellschaften (ALA) begrüßt diesen Schritt und betont, dass die Entscheidung des Verbraucherministeriums gegen EU-Recht verstößt, da sie die Freiheit der Fluggesellschaften bei der Festlegung ihrer Tarife einschränkt.

Die Debatte über zusätzliche Gebühren für Dienstleistungen wie Handgepäck und Sitzplatzreservierungen ist nicht neu. Bereits im November 2024 verhängte die spanische Regierung gegen mehrere Billigfluggesellschaften Geldbußen in Höhe von 179 Millionen Euro, weil sie Gebühren für Handgepäck und andere Extras erhoben hatten. Ryanair erhielt mit 107 Millionen Euro die höchste Strafe, gefolgt von Vueling mit 39 Millionen Euro und EasyJet mit 29 Millionen Euro. Diese Maßnahmen wurden ergriffen, um die Verbraucher vor den nach Ansicht der Regierung irreführenden Praktiken zu schützen.

Ryanair hat angekündigt, gegen das Bußgeld Berufung einzulegen, und betont, dass seine Politik mit den EU-Vorschriften in Einklang steht. Das Unternehmen argumentiert, dass die Zulassung von unbegrenztem Handgepäck aufgrund von Kapazitätsbeschränkungen und der Sicherheit an Bord nicht möglich sei. Andere betroffene Fluggesellschaften wie EasyJet und Norwegian haben ebenfalls angekündigt, gegen die Sanktionen Berufung einzulegen, und betonen, dass ihre Politik mit den EU-Vorschriften übereinstimmt.

Der Ausgang dieses Konflikts dürfte erhebliche Auswirkungen sowohl auf die Fluggesellschaften als auch auf die Verbraucher in Spanien und möglicherweise darüber hinaus haben. Er verdeutlicht das anhaltende Spannungsverhältnis zwischen den Geschäftspraktiken der Fluggesellschaften und dem Schutz der Verbraucherrechte, ein Thema, das in ganz Europa Aufmerksamkeit erregt.

Quelle: Agenturen