Ryanair rechnet damit, dass die Zahl der Verspätungen auf ihren Flügen in diesem Sommer um 20 % steigen wird, wenn Spanien keine zusätzlichen Fluglotsen einstellt. Die irische Fluggesellschaft fordert Verkehrsminister Óscar Puente auf, dringend mehr Personal für die Kontrolltürme an spanischen Flughäfen einzustellen.
Laut Ryanair ist Spanien nach Frankreich das Land mit den meisten Verspätungen, die durch Probleme bei der Flugsicherung verursacht werden. Bislang hat die Fluggesellschaft im Jahr 2025 bereits 11.576 verspätete Flüge gezählt, von denen mehr als zwei Millionen Passagiere betroffen waren. Ryanair macht dafür den anhaltenden Mangel an Fluglotsen in Spanien verantwortlich.
Um Druck auszuüben, startet Ryanair die Kampagne „Die Flugsicherung hat meinen Flug ruiniert“. Passagiere werden aufgefordert, Beschwerden direkt an ihre nationalen Verkehrsminister, darunter Oscar Puente in Spanien, zu richten und mehr Personal einzustellen, um unnötige Verspätungen zu vermeiden.
Die Fluggesellschaft betont, dass seit der Pandemie die Zahl der Fluglotsen nicht mit dem wieder anziehenden Flugverkehr Schritt gehalten hat, der inzwischen fast das Niveau vor der Pandemie erreicht hat. Im April 2025 stieg die Zahl der Verspätungen im Vergleich zum April 2024 um 61 %, was laut Ryanair auf ein strukturelles Problem hindeutet.
Ryanair plädiert seit Jahren für die Einrichtung einer europäischen Flugsicherungsbehörde im Rahmen der Initiative „Single European Sky“, um die derzeit fragmentierten nationalen Systeme zu ersetzen. In Spanien werden einige Flugsicherungsdienste bereits seit zwölf Jahren teilweise von privaten Unternehmen durchgeführt.
Obwohl andere Quellen aus der Luftfahrtbranche angeben, dass Personalmangel nur die drittwichtigste Ursache für Verspätungen ist, nach Wetterbedingungen und Kapazitätsproblemen an Flughäfen, erkennen sie an, dass der Mangel an Fluglotsen die Situation in diesem Sommer weiter verschärfen könnte.
Quelle: Agenturen