Amazon hat die ersten Schritte unternommen, um seinen Satelliteninternetdienst, Project Kuiper, in Spanien zu starten. Das Unternehmen hat vom Ministerium für digitale Transformation die Genehmigung erhalten, für die nächsten fünf Jahre Frequenzen für Verbindungen zwischen Satelliten und einer Bodenstation in Santander zu nutzen. Diese Stadt, in der sich auch das transatlantische Kabel von Meta befindet, wird das Zentrum von Kuipers spanischem Betrieb sein.
Elon Musk hat mit Starlink ein Hochgeschwindigkeits-Satelliteninternetnetz in Spanien aufgebaut, das das von Eurona und anderen angebotene Hispasat-System ergänzt. Aber Konkurrenz ist immer gut, und so bietet auch der US-Gigant Amazon Satelliteninternet an, allerdings mit niederländischem Touch (benannt nach dem niederländischen Astronomen Gerard Kuiper).
Amazon Kuiper Spain SL wurde 2022 gegründet und ist als Netzbetreiber bei der spanischen Telekommunikationsbehörde CNMC registriert. Neben der Vorbereitung auf die Frequenzlizenz suchte Amazon 2024 einen Country Manager für Spanien und Portugal, um den Dienst auf- und auszubauen.
Obwohl Spanien bereits über ein umfangreiches Glasfasernetz verfügt, bietet das Satelliteninternet eine Lösung für abgelegene Gebiete ohne feste Breitbandverbindung. Das Unternehmen Starlink von Elon Musk hat dieses Potenzial bereits unter Beweis gestellt und bietet in Spanien Dienste ab 29 Euro an. Amazon Cooper möchte jedoch konkurrieren, indem es sich auf die Erschwinglichkeit konzentriert, die einen der Kernwerte des Projekts darstellt.
Der kommerzielle Start ist für 2025 geplant, aber Amazon muss noch eine zweite Genehmigung einholen, um Satellitenverbindungen zu Kundengeräten zu ermöglichen. Dieser Prozess wird kurz vor der Markteinführung abgeschlossen sein, um die Kosten zu senken.
Bislang hat Amazon drei verschiedene Antennen vorgestellt, die sich von normalen Antennen unterscheiden. Die Satellitenverbindung wird von einem proprietären Amazon-Chip namens Prometheus verwaltet, der die Leistung eines 5G-Modems mit der Kapazität einer Mobilfunkstation zur gleichzeitigen Unterstützung tausender Nutzer und der Fähigkeit zur Unterstützung hochleistungsfähiger Punkt-zu-Punkt-Verbindungen kombiniert.
Das Standardmodell wird das am weitesten verbreitete sein und ist für die Installation auf Dächern oder an Wänden von Wohnhäusern oder kleinen bis mittleren Unternehmen vorgesehen. Das Interessanteste an diesem Modell ist, dass es Geschwindigkeiten von bis zu 400 Mbit/s bieten kann.
Das zweite Gerät ist eine tragbare Antenne, die mobile Konnektivität an jedem beliebigen Ort ermöglicht und Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s erreicht.
Die Mega-Antenne schließlich ist für die Unterstützung von Großunternehmen, Regierungen und Kommunikationsprojekten konzipiert und bietet eine Geschwindigkeit von 1 Gbit/s.
Quelle: Agenturen
