An mehreren beliebten und daher überfüllten Stränden Mallorcas wurden fast 200 Schildkröteneier gefunden. Normalerweise legen Meeresschildkröten ihre Eier nicht an überfüllten Stränden ab. Dass sie es jetzt doch tun, könnte möglicherweise mit dem Klimawandel zusammenhängen.
Nach Angaben des Palma Aquariums wurden in Cala Millor 82 Eier entdeckt. Nach Angaben der balearischen Naturschutzbehörde Cofib wurde ein Teil der Eier zum Ausbrüten in ein Labor gebracht, während der Rest am Strand abgesperrt und ständig überwacht wird. Die ersten Schildkrötenküken werden voraussichtlich Ende Juli schlüpfen. Zuvor hatten Studenten am Stadtstrand von Palma ein Nest mit 106 Eiern der unechten Karettschildkröte (Caretta caretta) gefunden.
Was in den mallorquinischen Medien als „Sensation“ bezeichnet wird, führen Experten auf die Erwärmung der Ozeane zurück – eine Folge des vom Menschen verursachten Klimawandels. Möglicherweise könnte es in den kommenden Jahren zu einer Zunahme der Eiablage kommen. Normalerweise kehren Meeresschildkröten zur Eiablage an den Strand zurück, an dem sie selbst geschlüpft sind.
Normalerweise nisten die Reptilien im östlichen Mittelmeer an Stränden in Griechenland, Zypern und der südlichen Türkei. Da die Meerwassertemperaturen in den letzten Jahren weiter gestiegen sind, haben die Tiere wahrscheinlich kühlere Gewässer aufgesucht. Allerdings ist das Meer vor Mallorca aufgrund einer neuen Hitzewelle derzeit mit rund 28 Grad Celsius ungewöhnlich warm.
Quelle: Agenturen