Schließung von Türen für syrische Asylbewerber

Vorlesen lassen? ↑↑⇑⇑↑↑ | Lesedauer des Artikels: ca. 2 Minuten -

Auf dem Höhepunkt des Syrien-Krieges hat Deutschland fast eine Million syrische Flüchtlinge aufgenommen, von denen rund 800.000 in dem mitteleuropäischen Land bleiben. In Berlin sind 50.000 Asylanträge anhängig. Doch der Sturz des Regimes von Baschar al-Assad hat die Karten neu gemischt, und viele in der internationalen Arena überlegen nun, ob sie angesichts der politischen und institutionellen Veränderungen, die sich vor unseren Augen vollziehen, keine Visa mehr für Staatsangehörige aus Damaskus erteilen sollen.

Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, die Schweiz und die Niederlande sind unter anderem Vorreiter bei der Schließung ihrer Türen für syrische Asylbewerber. Vor allem das deutsche Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat in den letzten Stunden angekündigt, vorerst keine Anträge mehr zu bearbeiten. Es ist allen klar, dass es sich hierbei um ein kontroverses und sensibles Thema handelt, nur wenige Wochen vor den Wahlen, die den nächsten deutschen Bundesvorstand bestimmen werden.

Lesetipp:  25% der Schüler haben bereits "gedampft"
Gustav Knudsen | Blaues Licht

Im Vereinigten Königreich, dessen Labour-Premierministerin Bewunderung für die Einwanderungspolitik der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni bekundet hat, hat sich das Innenministerium dafür entschieden, diese Anträge für syrische Staatsangehörige zu stoppen. Damit will man, wie in anderen Fällen auch, Zeit gewinnen, um die aktuelle Lage zu „bewerten“, während noch unklar ist, welchen Weg das Land im Nahen Osten nach der Machtübernahme durch die Rebellen und Dschihadisten unter der Führung von Hayat Tahrir al Sham (HTS) einschlagen wird.

Auf der Gegenseite zu all diesen westlichen Mächten steht die spanische Regierung. Ihre Vertreter haben in den letzten Stunden erklärt, dass sie vorerst nicht in Erwägung ziehen, die von syrischen Bürgern in unserem Land beantragten Asylverfahren auszusetzen. Nach Angaben von Außenminister José Manuel Albares zieht die von Pedro Sánchez geführte Regierung derzeit nicht die Entscheidung in Betracht, für die sich einige der wichtigsten internationalen Partner Spaniens bereits entschieden haben. Vor Journalisten lehnte es Albares ab, die souveräne Entscheidung eines jeden Staates in einer Angelegenheit zu bewerten, die nur ihn selbst betrifft.

Quelle: Agenturen