Die spanische Regierung hat einen neuen Königlichen Erlass verabschiedet, der die Ernährungspolitik in Schulen grundlegend verändert. Ziel ist es, allen Kindern, unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern, Zugang zu fünf gesunden Mahlzeiten pro Woche zu ermöglichen. Diese neue Regelung gilt für alle Schulen, sowohl öffentliche als auch private.
Laut dem Minister für soziale Rechte trägt das Schulmenü dazu bei, Ungleichheiten zu verringern und Kinder gesünder zu ernähren. Viele Kinder aus Familien mit einem Jahreseinkommen von weniger als 18.000 Euro sind nämlich übergewichtig. Sie essen oft kein Obst oder Gemüse und frühstücken nicht ausreichend.
Der neue Speiseplan muss täglich frisches Obst und Gemüse enthalten. Mindestens 45 Prozent dieser Produkte müssen aus lokalem Anbau und saisonal sein. Außerdem werden mehr Hülsenfrüchte, Fisch und Vollkorngetreide hinzugefügt. Diese Richtlinien folgen den Empfehlungen der spanischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und Ernährung (Aesan) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Stark verarbeitete Lebensmittel verschwinden fast vollständig aus dem Speiseplan. So dürfen Fertiggerichte wie Pizza oder Empanadilla nur noch einmal im Monat serviert werden. Frittierte Speisen dürfen maximal einmal pro Woche angeboten werden, vorzugsweise zubereitet mit Olivenöl oder Sonnenblumenöl mit hohem Ölsäuregehalt.
Zuckerhaltige Getränke, Energy-Drinks und industriell hergestellte Backwaren werden in Schulkantinen, Automaten und Cafés vollständig verboten. Lebensmittel dürfen nicht mehr als 5 Gramm Zucker pro Portion und nicht mehr als 200 Kilokalorien enthalten. Darüber hinaus darf der Fettgehalt pro Portion 35 Prozent und im Falle von gesättigten Fetten 10 Prozent nicht überschreiten.
Der neue Erlass ist Teil des Nationalen Strategieplans zur Verringerung von Fettleibigkeit bei Kindern 2022-2030. Neben den Ernährungsmaßnahmen hat der Ministerrat auch fast 200 Millionen Euro für die Bekämpfung der Kinderarmut bewilligt. Dieses Budget wird für Schulmahlzeiten, Bildungsmaterialien und die Unterstützung benachteiligter Familien verwendet.
Quelle: Agenturen




