Die spanische Regierung will ab 2026 das Beitragssystem für Selbstständige weiter reformieren. Nach neuen Berechnungen des Ministeriums für Inklusion und Soziale Sicherheit werden etwa 40 Prozent der Selbstständigen (1,4 Millionen Menschen) in die drei niedrigsten Einkommensgruppen fallen und dadurch zwischen 217 und 271 Euro pro Monat zahlen.
In Spanien sind Selbstständige verpflichtet, monatliche Beiträge zur Sozialversicherung (Seguridad Social) zu leisten. Dieses System finanziert ihren Zugang zu Renten, Krankengeld, Mutterschafts- und Elternurlaub sowie Arbeitslosengeld, wenn sie ihre Tätigkeit vorübergehend einstellen müssen. Der neue Plan sieht eine gerechtere Verteilung dieser Beiträge vor, sodass diejenigen, die weniger verdienen, auch weniger zahlen, während der Sozialschutz für alle erhalten bleibt oder sogar verbessert wird.
Ab 2026 müssen Selbstständige mit höheren Einkommen mehr bezahlen. Für die Gruppe, die mehr als 3.620 Euro netto pro Monat verdient, steigt der Beitrag auf Beträge zwischen 592 und 796 Euro. Im Gegenzug erhalten sie Zugang zu umfangreicheren Sozialleistungen, wie z. B. besseren Leistungen bei Arbeitsunterbrechungen und mehr Schutz bei Krankheit oder familiären Verpflichtungen.
Auffällig ist, dass die niedrigsten Beiträge sogar unter dem Mindestbeitrag von 294 Euro im Jahr 2022 liegen. Damit würden vor allem Kleinunternehmer, Freiberufler und Existenzgründer von der Reform profitieren.
Darüber hinaus bleibt die sogenannte tarifa plana bestehen: Neue Selbstständige zahlen in der ersten Zeit nur 80 Euro pro Monat. Dieser Betrag kann jedoch in Zukunft an Erhöhungen des Mindestlohns oder des Grundbeitrags angepasst werden.
Schließlich zeigt sich, dass fast 60 Prozent der Selbstständigen im Jahr 2023 beschlossen haben, keine Rückerstattung zu viel gezahlter Beiträge zu beantragen. Viele von ihnen taten dies, um ihre Rentenansprüche und ihre soziale Absicherung langfristig zu verbessern, ein Zeichen dafür, dass das Vertrauen in das neue System wächst.
Quelle: Agenturen