Die spanische Regierung hat kürzlich beschlossen, die Mehrwertsteuer auf Olivenöl auf 0 % zu senken. Von nun an wird Olivenöl wie Brot, Mehl, Reis, Milch, Obst und Gemüse zu den Grundnahrungsmitteln gezählt. In letzter Zeit ist der Preis für Olivenöl in Spanien in die Höhe geschnellt, sehr zum Ärger der Verbraucher.
Olivenöl ist ein wichtiges Grundnahrungsmittel in der spanischen Küche und in der mediterranen Ernährung. Es wird zur Zubereitung und zum Würzen vieler Gerichte verwendet. Olivenöl ist eine Quelle von gesunden Fetten und Antioxidantien. Es gilt als eine der Erklärungen für die gesundheitlichen Vorteile der Mittelmeerdiät.
Trotz starker Preissteigerungen hat die Beliebtheit von Olivenöl nicht abgenommen. Die spanischen Verbraucher bleiben treue Nutzer, obwohl der Gesamtverbrauch um 20 % zurückgegangen ist. Die Menschen kaufen weniger Olivenöl, steigen aber nicht auf billigere Alternativen um. Dies unterstreicht die Bedeutung von Olivenöl als Grundzutat.
In Spanien gilt für die meisten Lebensmittel ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von 10 %. Für Olivenöl galt ein Satz von 5 %, der nun auf 0 % gesenkt wurde. Zu den anderen Produkten, für die bereits ein Mehrwertsteuersatz von 0 % galt, gehören Brot, Milch, Eier und Gemüse. Die Senkung der Mehrwertsteuer ist eine Möglichkeit, die Preise für die Verbraucher zu senken.
Der Hauptgrund für die Senkung der Mehrwertsteuer auf Olivenöl besteht darin, dem starken Preisanstieg entgegenzuwirken. Im vergangenen Jahr ist der Preis für Olivenöl um satte 69 % gestiegen. Dies ist auf eine geringere Ernte und höhere Verkaufspreise zurückzuführen. Durch die Mehrwertsteuersenkung soll Olivenöl für die spanischen Haushalte erschwinglich bleiben.
Neben der Mehrwertsteuersenkung sind weitere Maßnahmen denkbar, wie die Verbesserung des Wettbewerbs zwischen Erzeugern und Verkäufern. Die Regierung kann auch die Gewinnspannen und die Preisbildung prüfen und regulieren. Darüber hinaus ist es langfristig wichtig, die Olivenölproduktion auf nachhaltige Weise zu steigern.
Spanien ist der weltweit größte Produzent und Exporteur von Olivenöl. Der Olivenölsektor ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Zugleich ist Olivenöl für die spanischen Verbraucher ein sehr wichtiges Produkt. Dies macht starke Preiserhöhungen zu einem heiklen Thema.
Im vergangenen Jahr lag die Olivenölproduktion sogar 34 % unter dem Vierjahresdurchschnitt. Dies war hauptsächlich auf die extreme Trockenheit zurückzuführen. Für das kommende Jahr wird mit einer Produktion von 765.300 Tonnen gerechnet, die damit um 15 % höher liegt als im letzten Jahr, aber immer noch weit unter dem Durchschnitt.
Die Supermärkte haben zusätzlich zu den höheren Einkaufspreisen kräftige Preiserhöhungen durchgesetzt. Nach Angaben der Verbraucherorganisation Facua liegen die Einzelhandelspreise um bis zu 2,54 € pro Liter über den Erzeugerpreisen. Dies deutet auf eine wichtige Rolle der Supermärkte bei den Preiserhöhungen hin.
Quelle: Agenturen